Geheimnisvolle Orte · Der Flughafen Berlin-Tempelhof Ein Airport mit Geschichte
Samstag, 20.05.2023
20:15
bis 21:00 Uhr
- Untertitel
ARD alpha
2018
Im Juni 1948 rückt der Flughafen Tempelhof in den Fokus der Weltgeschichte – beinahe ein Jahr lang versorgten Amerikaner, Briten und Franzosen zweieinhalb Millionen West-Berliner aus der Luft. Rosinenbomber landeten hier im Minutentakt. Eine beispiellose Leistung gegen die Blockade der Sowjetunion. Sie begründete den Mythos Tempelhof. Doch der Flughafen war immer mehr als nur der Flugplatz der Hauptstadt. 1923 eröffnet, planten die Nazis ihn zum Regierungsflughafen eines germanischen Weltreichs zu machen.
Entstanden ist das seinerzeit größte Gebäude der Welt – ein monumentaler Bau. Schon damals waren weite Teile der Anlage der Öffentlichkeit verborgen und umgeben von Gerüchten über Tunnel und unzählige Tiefgeschosse. Im Krieg war Tempelhof Flugzeugfabrik und Ort von Zwangsarbeit. Als die Herrschaft der Nationalsozialisten endete, wurde das Areal mitten in Berlin Stützpunkt der US-Besatzungsmacht. Die neuen Herren waren lange damit beschäftigt, den Geheimnissen des labyrinthischen Gebäudes nachzuspüren.
Auch nach dem Ende der Luftbrücke war der Flughafen eng mit der deutsch-deutschen Geschichte verbunden: Als die Amerikaner 1951 einen Teil des Areals für den zivilen Luftverkehr freigaben, war der Zentralflughafen Tempelhof die einzige von der DDR nicht kontrollierte Verbindung zum Bundesgebiet. Für DDR-Flüchtlinge das Tor in die Freiheit. Für Prominente und Politiker wird der Zentralflughafen Tempelhof das Tor nach Berlin: Ein Hauch von Glamour umweht ihn bis er in den 70er Jahren durch Tegel ersetzt wird.
Der Film erzählt aus dem Leben eines monumentalen Ortes, er erkundet ihn, begibt sich beispielsweise in das sonst unzugängliche mehrgeschossige Reich unter der Erde. Mit noch nie gezeigtem Archivmaterial sowie neugedrehten dokumentarischen Aufnahmen wird der Flughafen "lebendig". Die Interviewpartner erzählen von der wechselvollen Geschichte dieses Geländes.
Redaktion:
Gábor Toldy