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Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Bundesministerin a.D. Bergmann, Christine

Dr. Christine Bergmann war Senatorin für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen in Berlin, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und von März 2010 bis Oktober 2011 Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs.

Stand: 09.11.2011 | Archiv

Christine Bergmann zu Gast im alpha-Forum | Bild: BR

"Es gibt in der Tat einen Gleichstellungsvorsprung der ostdeutschen Frauen: Das ist die selbstverständliche Akzeptanz der Erwerbsarbeit von Frauen und auch von Müttern. Und zwar nicht irgendwie als Zuverdienerin, sondern wirklich als Fulltimejob. Natürlich habe auch ich meine Kompromisse geschlossen, bin am Anfang, als meine Tochter geboren wurde, ein paar Jahre lang kürzergetreten, denn damals war das Kinderbetreuungssystem in der DDR noch nicht so ausgebaut wie später. Das heißt, ich habe mal ein paar Jahre lang Honorararbeit und Teilzeit gemacht. Aber erwerbstätig war ich eigentlich immer gewesen, und das auch noch ohne größeres schlechtes Gewissen. Eines war allerdings auch bei mir so: Man ist immer unter Zeitdruck, weil die Zeit weder für das eine noch für das andere wirklich reicht. Aber es war einfach akzeptiert, dass man als Mutter arbeitet. Das war wirklich ein großer Gewinn."

Christine Bergmann

Zur Person

  • Geboren
  • 7. September 1939 in Dresden
  • Ausbildung
  • 1957–1963 Pharmaziestudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig
  • 1989 Promotion zum Dr. rer. nat.
  • Beruf
  • Politikerin

Funktionen und Ämter

  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1963–1967 Apothekerin in Berlin
  • 1967–1977 freiberufliche Mitarbeiterin in der Literaturdokumentation des "Zentralblattes für Pharmazie, Pharmakotherapie und Labordiagnostik"
  • 1977–1990 Abteilungsleiterin am Institut für Arzneimittelwesen der DDR
  • 1990 Präsidentin der ersten frei gewählten Ost-Berliner Stadtverordnetenversammlung
  • 1990–1992 stellvertretende SPD-Landesvorsitzende für Gesamtberlin
  • 1991–1998 Senatorin für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen, Stellvertreterin des Regierenden Bürgermeisters von Berlin
  • 1998–2002 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • 2004–2006 Mitglied im Ombudsrat Hartz IV
  • 2010–2011 Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs

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