"Mich haben ja im Laufe meines Berufslebens berühmte Instrumente begleitet: Ich habe auf einem Stradivarius-Cello gespielt, auf einem Amati-Cello usw. Als ich – auch im Rahmen der momentanen Wirtschaftskrise – das Amati-Cello sozusagen verloren habe, denn es hatte mir nicht gehört und es wurde verkauft, da habe ich mich darauf besonnen, dass ich ja zu Hause selbst noch ein Cello habe. Auf diesem Cello habe ich immer an Weihnachten gespielt. Als ich ungefähr zehn Jahre alt war, hatte es mein Vater ins Haus gebracht und mir geschenkt: ein altes, wahrscheinlich Mittenwalder Cello, denn es steht 'Matthias Klotz' innen drin, obwohl nicht ganz sicher ist, ob es wirklich von Matthias Klotz ist. Ich habe dieses Cello herrichten lassen und war sehr überrascht von der Schönheit und auch von der Tragfähigkeit seines Klangs. Ich bin dann mit diesem Cello – das war die Feuerprobe – nach Los Angeles und habe in der 'Disney Concert Hall' das Cello-Konzert von Schumann gespielt. Sie wissen vielleicht, dass das eine der großen Hallen in den USA ist, in die bis zu 3000 Zuhörer passen. Das Cello hat wunderbar geklungen und jetzt verbindet mich dieses Cello auf ganz besondere Art und Weise wiederum mit meinem Vater, der übrigens zufälligerweise am heutigen Tag seinen 100. Geburtstag hat."

Julius Berger