"Vor fünf Jahren hat es die Prognose gegeben, dass die Nachfrage nach diesen Seltenerdmetallen extrem stark steigen wird, weil diese Metalle in sehr wichtigen Schlüssel- und Zukunftstechnologien verbaut werden. Sie sind essentiell für die Unterhaltungs-, die Elektronik- und die Kommunikationsindustrie und sie sind, wie Sie richtig angemerkt haben, zentral für Umwelt- und Nachhaltigkeitstechnologien. Die Windkraft z. B. baut auf die Seltenen Erden. Man ist also davon ausgegangen, dass die Nachfrage sehr stark steigen wird. Das hat damals 2009, 2010 auch diese große Nervosität mit verursacht. Mittlerweile ist man ganz erstaunt, weil die Nachfrage eher gesunken ist. Dies hat mehrere Gründe, auf die ich gleich noch zurückkommen werde. Die Nachfrage ist also gesunken, und mittlerweile sieht man der Zukunft doch gelassener entgegen. Vor fünf, sechs Jahren war man noch der Ansicht, dass die Seltenen Erden, die gerne als die 'Vitamine der Industrie' bezeichnet werden, zu teuer werden könnten. Vitamine sind ja essentielle Verbindungen für den menschlichen Körper, auf die nicht verzichtet werden kann und die nicht durch andere Stoffe ersetzt werden können. So ist es auch bei diesen Seltenen Erden: Man ist davon ausgegangen, dass sie in bestimmten Anwendungen nicht ersetzt werden können. Dadurch aber, dass diese Nervosität damals so groß war, ist es in relativ kurzer Zeit gelungen, diese Substanzen zu ersetzen, sodass die Nachfrage zurückgegangen ist und man der Zukunft gelassener entgegensieht."

Luitgard Marschall