Filmregisseur Kiefersauer, Matthias
Matthias Kiefersauer führte u. a. Regie bei der BR-Serie "Franzi" und beim Komödienstadel. Bekannt wurde er auch durch seine Kinofilme "Baching" und "Das große Hobeditzn". Sein neuer Film "Was machen Frauen morgens um halb vier?" ist seit Anfang November in den Kinos.
"Wenn man aber versucht, aus Bayern ein Museum zu machen, dann ist das ein Problem, wie ich finde. Es ist schon in Ordnung, dass man auf dem Land wohnt und trotzdem Internet hat und zum Googeln auch 'googeln' sagt, dass es also auch dort bestimmte Anglizismen gibt. Wenn nämlich die Sache zu sehr museal wird, empfinde ich das als problematisch, denn dann fängt es an, dass Leute ausgegrenzt werden – und da werde ich dann schon sehr dünnhäutig. Das heißt, man muss sich da gar nicht so reinsteigern. Natürlich ist es schade, wenn ein Dialekt nicht mehr gesprochen wird. Das empfinde ich selbst auch als sehr schade. Aber in München werden die Kinder nun einmal nicht mehr mit Dialekt groß. Das ist einfach so. Selbst wenn man versucht, mit den eigenen Kindern Bairisch zu sprechen, lernen sie einfach Hochdeutsch ab dem Zeitpunkt, zu dem sie in den Kindergarten gehen: Das ist so. Am Bairischen stattdessen krampfhaft museal festhalten zu wollen, ist meiner Meinung nach ein falscher Ansatz."
Matthias Kiefersauer
Das Gespräch zum Nachlesen
Zur Person
- Geboren
- 1973 in Wolfratshausen
- Ausbildung
- 1996–2002 Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München
- Beruf
- Filmregisseur und Drehbuchautor
Funktionen und Ämter
- Aktuelle Funktion
- Filmregisseur und Drehbuchautor
- Ämter/berufliche Stationen
- 1994–1996 Volontariat bei der Fernsehproduktionsfirma Text + Bild
- Seit 1996 freier Autor und Regisseur
- Seit 2003 freier Dramaturg und Lektor, Lehrtätigkeit an der Hochschule für Fernsehen und Film München
Veröffentlichungen
- Weltstadt mit Föhn. Eine Münchner Pflichtlektüre, München: LangenMüller, 2011.