"Natürlich ist das nicht ein Beruf wieder jeder andere: Man entdeckt sich mit Figuren – genau das ist ja das Aufregende dieses Berufs. Man darf also als Schauspieler im eigentlichen Sinne so lange nicht Künstler genannt werden, solange man sich nicht entpersönlicht. Dass ich mich mit Figuren entdecke, heißt, dass ich weggehe von mir: Das ist der einzige künstlerische Vorgang bei dem Ganzen. Wenn ich sozusagen privat zur Verfügung stehe, was ja in Serien der Fall ist, dann ist das kein künstlerischer Vorgang: Dort wird man als Typ gecastet und als dieser Typ läuft man dann vor der Kamera rum. Das war ja auch der Grund, warum ich mich – vermutlich als einziger Schauspieler in Deutschland, der das bisher so gemacht hat – 1989 zurückgezogen habe. Es gab einfach nur noch Serien, Serien, Serien. Ich befand mich bis dahin ja in einer sehr etablierten Situation, weil ich sehr viel Fernsehen hatte machen können. Ich habe dann aber gesagt, dass ich nicht in Serien mit 150 Folgen mitspielen möchte. Denn das hat mit dem, was ich mir von diesem Beruf vorstelle und was ich bisher gemacht habe, nichts zu tun."

Peter Fricke