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Ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland Huber, Wolfgang

Wolfgang Huber diskutiert auch nach dem Ende seiner Amtszeit als EKD-Ratsvorsitzender engagiert die theologischen und ethischen Fragen unserer Gegenwart. Sein Konzept der "verantworteten Freiheit" verbindet das Selbstverständnis der Moderne mit dem christlichen Glauben.

Stand: 08.10.2014 | Archiv

"Letztentscheidungen über die Ethik gibt es nur insoweit, als die ethischen Fragen Relevanz für das Recht haben und das Recht bestimmte ethische Einsichten kodifizieren muss. Sonst gibt es keine Letztentscheidung über die Ethik. Es ist das Grundelement eines Rechtsstaates, dass er mit Verbindlichkeit für alle nur das regelt, was rechtlich geregelt werden muss, und dies vor der Freiheit und der Selbstbestimmung aller Beteiligten verantwortet. Das heißt, der Rechtsstaat hat eine hohe Hürde zu überwinden. Er muss sagen: 'Um der Freiheit der Beteiligten willen muss ich diese rechtliche Einschränkung der Freiheit tatsächlich vollziehen.' Alles, was darüber hinausgeht, ist Thema des öffentlichen Diskurses."

Wolfgang Huber

Zur Person

  • Geboren
  • 12. August 1942 in Straßburg
  • Schule
  • 1960 Abitur
  • Ausbildung
  • Studium der evangelischen Theologie in Heidelberg, Göttingen und Tübingen
  • 1966 Promotion zum Dr. theol. in Tübingen
  • Beruf
  • Theologe

Funktionen und Ämter

  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1966-1968 Vikar in Reutlingen
  • 1968 Tätigkeit an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg
  • 1972 Habilitation in Heidelberg
  • 1973 stellvertretender Leiter der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft
  • Seit 1979 Präsidiumsmitglied des Deutschen Evangelischen Kirchentags
  • 1980-1984 Professor für Sozialethik an der Universität Marburg
  • 1984 Professor für Systematische Theologie in Heidelberg
  • 1985 Präsident des 21. Kirchentags in Düsseldorf
  • 1994–2009 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg (Schlesische Oberlausitz)
  • 1995 Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Heidelberg
  • 1997-2009 Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
  • 1998-2001 Mitglied des Zentral- und Exekutivausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen
  • 2001–2003 Mitglied des Nationalen Ethikrats
  • 2003–2009 Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
  • 2010-2014 Mitglied des Deutschen Ethikrats

Veröffentlichungen

  • Ethik. Die Grundfragen unseres Lebens von der Geburt bis zum Tod, München: Beck, 2013.
  • Von der Freiheit. Christliche Perspektiven für eine solidarische Welt, München: Beck, 2012.
  • Darauf vertraue ich. Grundworte des christlichen Glaubens, Freiburg im Preisgau: Kreuz, 2011.
  • Der christliche Glaube. Eine evangelische Orientierung, Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 2008.
  • Im Geist der Freiheit. Für eine Ökumene der Profile, Freiburg im Breisgau: Herder, 2007.
  • Wenn eure Kinder morgen fragen (zusammen mit Margot Käßmann, Manfred Kock und Wilfried Köpke), Freiburg im Breisgau: Herder, 2005.
  • Woran dein Herz hängt, Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 2005.
  • Glaubwürdigkeit und Mut, Freiburg im Breisgau: Herder, 2005.
  • (Hrsg.) Was ist gute Theologie?, Stuttgart: Kreuz, 2004.
  • Vor Gott und den Menschen. Wolfgang Huber im Gespräch mit Stefan Berg, Berlin: Wichern, 2004.

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