ARD alpha - alpha-Forum


5

Schauspielerin und Autorin Fantlová, Zdenka

Zdenka Fantlová wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert, dann nach Auschwitz, Groß-Rosen, Mauthausen und Bergen-Belsen. 1949 emigrierte sie nach Australien. Die deutsche Übersetzung ihrer Autobiographie "'In der Ruhe liegt die Kraft', sagte mein Vater" erschien 1999.

Stand: 12.01.2015 | Archiv

Zdenka Fantlova | Bild: BR

"Wir mussten auch alle Tiere abgeben. Wir hatten z. B. einen Hund: Für mich war es sehr, sehr traurig, dass wir diesen Hund abgeben mussten. Wir mussten auch die Hausangestellten entlassen und wir mussten unser Radio abgeben. Für mich als junges Mädchen war das alles sehr merkwürdig. Ich verstand einfach nicht, was das alles sollte. Aber auch die Erwachsenen haben das nicht richtig begreifen können. Und dann ging es in den Schulen weiter: Auf einmal bekam mein Vater mitgeteilt, dass seine Tochter Zdenka aus 'rassischen Gründen' das Gymnasium verlassen müsse. Ich war damals bereits in der siebten Klasse Gymnasium! Alle meine Freundinnen haben gesagt: 'Das ist doch ein Unsinn! Sie werden sich das noch anders überlegen, ganz bestimmt!' Natürlich war das Unsinn, aber sie haben es sich nicht anders überlegt und ich musste das Gymnasium verlassen."

Zdenka Fantlová

Zur Person

  • Geboren
  • 1922 in Blatná
  • Beruf
  • Schauspielerin

Funktionen und Ämter

  • Aktuelle Funktion
  • Autorin
  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1942 Deportation nach Theresienstadt
  • 1944 Häftling in Auschwitz-Birkenau, Arbeitseinsatz in Kurzbach
  • 1945 Häftling in Groß-Rosen, Mauthausen und Bergen-Belsen
  • 1945-1949 Aufenthalt in Schweden, Beschäftigung in der tschechoslowakischen Gesandtschaft
  • 1949 Emigration nach Australien
  • Karriere als Schauspielerin

Veröffentlichungen

  • "In der Ruhe liegt die Kraft", sagte mein Vater. Aus dem Tschechischen von Pavel Eckstein, Bonn: Weidle, 1999.

Erstsendung: 11.3.2004


5