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Filmhochschule mit großer Tradition Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

Babelsberg - der Ort ist ein Synonym für den deutschen Film. Kein Wunder, dass hier auch Deutschlands traditionsreichste Filmhochschule beheimatet ist. 1945 gegründet, 2014 zur Universität erhoben: Die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.

Von: Friederike Kühn

Stand: 22.03.2017 | Archiv

Babelsberg: Filmuniversität mit großer Tradition

"Was ich für´s Filme machen brauchte, habe ich in Babelsberg gelernt."

(Alfred Hitchcock)

Nicht nur zu Hitchcocks Zeiten standen die legendären Filmstudios für großes Kino. Quentin Tarantino hat "Inglorious Bastards" in Babelsberg gedreht. Ab Juni wird hier die neue Staffel der amerikanischen Erfolgsserie "Homeland" produziert. Und so steht die benachbarte Filmuniversität in einem kreativen Spannungsfeld von Filmgeschichte, Gegenwart und Zukunft. Die Ausbildung in Babelsberg ist so breit wie an keiner anderen deutschen Filmhochschule. Neben Regie, Drehbuch/Dramaturgie, Film- und Fernsehproduktion gibt es 14 weitere Studiengänge, die je nach Bachelor- oder Masterstudium variieren können.

Studiengänge an der Filmuniversität Babelsberg

Bachelorstudiengänge: Animation, Cinematography(Kameraführung), Digitale Medienkultur, Drehbuch/Dramaturgie, Film- und Fernsehproduktion, Montage, Regie, Schauspiel, Sound, Szenografie
Masterstudiengänge: Animationsregie, AV Application design, Cinematography, Drehbuch/Dramaturgie, Filmkulturerbe, Filmmusik, Film- und Fernsehproduktion, Medienwissenschaft, Montage, Regie, Sound for Picture, Szenografie/Production Design

Als "Universität" gehört auch Forschung zum Selbstverständnis der Filmhochschule Babelsberg. Forschung, die aus der Wechselwirkung zwischen künstlerischem Experiment, technologischer Entwicklung und der wissenschaftlichen Reflexion darüber in die Lehre einfließt.

"Der Imagonaut" - ein Film- und Forschungsprojekt

Ein Beispiel für das Ineinandergreifen von künsterlischem Experiment, technologischer Entwicklung und Forschung ist "Imagonaut" von Philipp Wenning - der erste 180 Grad-Spielfilm! Mit der Aufzeichung durch eine prototypische 5-Linsen-180° Kamera in 7 k Auflösung (normales Kinobild 2k !) ist es möglich, eine halbkreisförmige, gekrümmte Leinwand zu bespielen. Der 360° Ton (WFS) vervollständigt die Illusion. So kann der Betrachter fast völlig in den filmischen Raum eintauchen - eine Wahrnehmung, die ganz nahe an die alltägliche "Aufnahme" unseres realen Umfelds heranreicht. "Der Imagonaut" ist das Ergebnis eines drei Jahre dauernden Forschungsprojekts der Filmuniversität Babelsberg in Zusammenarbeit mit dem Heinrich Herzt Institut Berlin und dem Expertise Centre for Digital Media University of Hasselt, Belgien.

Story, Cast and Crew

Research Project Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf 2015 | Bild: Philipp Wenniger

Die Erdoberfläche ist so verschmutzt, dass Leben nur noch in hermetisch verschlossenen Biosphären möglich ist. Max ist ein Imagonaut in Biosphäre 17, der als Beta-Tester für das "Institut zur Bewahrung des kulturellen Erbes" arbeitet, das virtuelle Landschaften benutzt, um die Zeiten vor der Katastrophe zu bewahren und zu rekonstruieren. Als Max wiederholt die mysteriöse Linda trifft, in und außerhalb der virtuellen Welt, beginnen sich die Dinge zu verkomplizieren...

Cast: Maximilian Klas, Amelie Kiefer, Birgit Stauber, Franziska Rieck, Frank Roder
Script: Philipp Wenning, Peter Henning
Director: Philipp Wenning
DoP: Christian Möller Editing: Emma Gräf, Philipp Wenning
Sound: Bernhard Albrecht, Anna Yamamoto

Weitere Studienprojekte

Auch der inhaltlichen Auseinandersetzung mit politischen, sozialen und kulturellen Belangen wird in Babelsberg große Bedeutung zugemessen.

"Keiner Kommt"

KEINER KOMMT (AT) ist ein filmisches Kammerspiel, das sich mit dem Umgang mit Asylbewerbern in Deutschland auseinander setzt. Die Idee zu dem Kurzfilm entstand aus dem Wunsch der Schauspieler Filip Grujic, Teresa Schergaut und Marie Luise Stahl, gemeinsam ihren Abschlussfilm zu realisieren. Regie: Manuel Inacker. Kamera: Lilian Nix.

"Die Bürgschaft" - ein Kurzfilm frei nach der Ballade von Schiller

Zu den klassischen Versen von Schiller über Treue und Freundschaft bis in den Tod erzählen die Filmstudenten ein Flüchtlingsdrama. Im heutigen Berlin tauschen zwei Flüchtlingsmädchen die Identität, damit die Ältere der beiden vor ihrer Abschiebung den Liebsten ein letztes Mal sehen kann. Beinahe wird ihre Freundin an ihrer Stelle ausgeflogen... Die Webseite zum Filmprojekt und der Facebook-Auftritt wird von Svenja Reese aus dem Studiengang "Digitale Medienkultur" begleitet.


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