Studieren in den Niederlanden Zwischen internationalem Flair und Fahrradkult
Die Kurse an der Uni sind klein und es ist üblich, das Lehrpersonal mit Vornamen anzusprechen. Und am allerwichtigsten – das Klischee ist kein Klischee – ist ein Fahrrad, um von A nach B zu "fietsen". Als Correspondent von „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ berichte ich aus dem Niederlanden:
Warum ich in die Niederlande gekommen bin
Mein Name ist Annika Kloos, ich bin 24 Jahre alt und nach einem Bachelor in Maastricht, habe ich es nicht übers Herz gebracht, die Niederlande für meinen Master zu verlassen. Meine jetzige Uni, Wageningen University and Research, hat sich weltweit einen Namen im Agrar- und Ernährungssektor sowie in Nachhaltigkeit gemacht. Da dies meine Interessen trifft, habe ich mich für einen Master hier entschieden. Mein Master in Management, Economics and Consumer Studies mit einer Spezialisierung in Business Economics, ist somit BWL für den Agrar- und Ernährungssektor. Mein Master sowie die gesamte Uni sind sehr international ausgerichtet, ich habe Kommilitonen von der ganzen Welt.
Was mir an den Niederlanden besonders gut gefällt
Generell gefällt mir bei unseren Nachbarn, dass die Betreuung durch die Uni sehr persönlich sowie die Ausstattung der Unis modern ist. Das Verhältnis zwischen Studenten und Lehrpersonal ist freundschaftlich und zugleich professionell, da die Kurse klein sind und es üblich ist, dass das Lehrpersonal mit Vornamen angesprochen wird. Ein weiterer Grund, warum ich ein Fan vom Studium in den Niederlanden bin: Viele Bachelor- und die meisten Masterprogramme sind in Englisch. In Wageningen gefällt mir besonders das Flair auf dem Campus, das von den internationalen Studenten und vielen Events auf dem Uni-Gelände profitiert.
Meine Tipps für Niederlande-Interessierte
Für alle Studierenden, die auch gerne für ein Studium oder ein Auslandssemester über die Grenze zu unseren Nachbarn gehen wollen, zunächst eine Warnung: Da alle Bachelor- und Masterprogramme in sogenannten Periods – das sind achtwöchige Blöcke, in denen jeweils zwei bis drei Kurse und am Ende der acht Wochen eine Klausur stattfinden - organisiert sind, ist das Arbeitspensum hoch und man ist konstant mit der Uni beschäftigt. Aber wenn man sich darauf einstellt, kann man auch in den Niederlanden ein gutes Studentenleben führen. Bevor es richtig los geht, ist zu beachten, dass die Bewerbungsfristen an den meisten niederländischen Unis sehr früh sind: teilweise Anfang Mai. Informiert Euch also frühzeitig, bis wann Ihr Eure Bewerbung abgeschickt haben müsst. Das Gute ist aber, dass die Bewerbung meistens digital ist und dadurch sofort ankommt. Ansonsten ist Vieles ähnlich wie bei uns.
Die Wohnungssuche sollte man frühzeitig beginnen. Teilweise gibt es Agenturen, die Studentenwohnheim-Plätze vergeben (Idealis in Wageningen), ansonsten gibt es für fast jede Studentenstadt eine facebook-Gruppe für die Wohnungssuche. Bei der Ankunft in Holland würde ich auf jeden Fall raten, sich bei der jeweiligen Gemeinde anzumelden, da Ihr dazu nicht nur verpflichtet seid, sondern weil Ihr dadurch auch teilweise Anspruch auf Zuschüsse zur Miete und Krankenkasse habt. Aber am allerwichtigsten – das Klischee ist kein Klischee – ist ein Fahrrad, um von A nach B zu „fietsen“.
Länderinfo: Niederlande
Zahl der Universitäten (Zahl der Studenten, Stand 2012): 13 Universitäten (239.755), 38 Fachhochschulen (421.560)
Hauptstadt: Amsterdam
Staatsform: Parlamentarische Monarchie
Staatsoberhaupt: König Willem-Alexander
Regierungschef: Ministerpräsident Mark Rutte
Einwohnerzahl: 16.976.120 (2016)
Bevölkerungsdichte: 408 Einwohner pro km2
Währung: Euro (EUR)
Nationalfeiertag: Koningsdag (Geburtstag des aktuellen Königs), momentan: 27. April
Telefonvorwahl: +31
Internet-TLD: .nl