Prof. Dr. Sabine Pfeiffer, Arbeitssoziologin Kollege Roboter? Nimmt uns die Digitalisierung alle Arbeit ab?
Nehmen uns Roboter in Zukunft die Arbeit ab? Ist wirklich jeder zweite Job in Gefahr, wie es manche Studien voraussagen? Soziologin Dr. Sabine Pfeiffer versucht dieser Frage auf den Grund zu gehen.
Seit einigen Jahren diskutieren wir über die digitale Transformation. Industrie 4.0, Leichtbauroboter, 3D-Druck, Machine-Learning & Co: Überall scheint neue Technik alles zu verändern, vor allem die Arbeitswelt. Der Roboter verlässt den Käfig und kooperiert direkt mit dem Menschen, Machine-Learning versteht besser als wir komplexe Zusammenhänge und nimmt uns Entscheidungen ab – der Mensch scheint zum Auslaufmodell zu werden.
Es kursieren zahlreiche Studien, die mit Zahlen belegen wollen, wie die Zukunft der Arbeitswelt aussehen wird. Jeder zweite Job sei in Gefahr sagen die einen, andere Studien sind vorsichtiger – alle aber sind sich einig: Routine-Tätigkeiten werden ersetzt, aber kreative und interaktiv oder soziale Tätigkeiten sind weniger betroffen. Können wir mit Zahlen von gestern eine Zukunft berechnen, die doch völlig anders sein soll als die Vergangenheit? Wie kommen die Zahlen und Einschätzungen eigentlich zustande? Und kann man ihnen trauen?
Prof. Dr. habil. Sabine Pfeiffer ist Professorin für Soziologie (Technik – Arbeit – Gesellschaft) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Als Arbeitssoziologin forscht sie seit vielen Jahren zum Wandel von Technik und Arbeit. Schon seit Mitte der 1990er Jahre sind ihre Schwerpunkte Internet und Arbeit. Industrie 4.0 und die aktuelle digitale Transformation sind ihr hauptsächliches Forschungsgebiet. Dazu forscht sie etwa bei Automobilherstellern und im Maschinenbau, in der Software-Entwicklung oder der Tele-Kommunikationsbranche. Sabine Pfeiffer ist u.a. Mitglied im Forschungsbeirat der Plattform Industrie 4.0.