Mythos Musikstudium Stars am Musikhimmel oder brotlose Künstler
Musikstudenten haben ein schönes Leben – sie machen ja den ganzen Tag nur Musik! Campus Magazin geht den Mythen rund um das Musikstudium auf den Grund und begleitet Cornelia und Simon im Unterricht und bei einem Auftritt. Erfüllen sich ihre Erwartungen an das Studium und welche beruflichen Perspektiven haben die Lautenistin und der Cellist?
Klavier, Geige und Blockflöte – das sind die Instrumente, die die meisten Kinder spielen lernen. Doch manche Eltern stehen mehr hinter dem Hobby, als ihre Sprösslinge. Nicht so bei MusikstudentInnen. Simon und Cornelia haben sich entschlossen ihr Hobby zum Beruf zu machen.
Elitestudium mit hohe Hürden?
In ganz Deutschland gibt es um die 500 Hochschulen, an denen man Musik im Bachelor und Master studieren kann. Fachhochschulen, Musikhochschulen und Universitäten bieten auch hier, wie bei vielen anderen Studiengängen, unterschiedliche Schwerpunkte an. Viele Musikbegeisterte fragen sich sicher, bin ich überhaupt gut genug für so ein Studium? Wir haben Simon und Cornelia bei ihrem Alltag an der Hochschule für Musik und Theater in München begleitet. Cornelia berichtet von den Hürden bis zum Studienbeginn an der Hochschule:
Wenn man also Musik studieren will, muss man auch ein Instrument gut spielen können.
An der Hochschule für Musik und Theater in München sowie an vielen anderen Musikhochschulen geht es tatsächlich um die Ausbildung am Instrument. Aber es gibt auch noch andere Studienrichtungen, die man wählen kann: Musikjournalismus, Musikpädagogik und Musiktheorie sind nur einige der etwas exotischeren Studiengänge im Bereich Musik. Sie kombinieren die Grundlagen im Bereich der Musikwissenschaft und Instrumentalausbildung mit anderen Disziplinen. Trotzdem scheint der Großteil der Bachelorprogramme nur ein Drittel seines Curriculums an Nebenfächer abzugeben. Hier müssen die Studieninteressierten dann selbst entscheiden, wie viel Raum sie welcher der Disziplinen geben wollen.
Einen Studienplatz an einer Musikhochschule zu erhalten, erfordert viel Vorbereitung.
Wer etwa Musikinformatik in Karlsruhe studieren möchte, sollte neben dem Klavierspiel auch noch zwei europäische Fremdsprachen beherrschen. Französisch und Italienisch werden empfohlen. In Rostock besteht die Aufnahmeprüfung für den Studiengang Musiktheorie aus einem mehrstündigen theoretischen und praktischen Aufnahmetest. Vielen Universitäten und Hochschulen ist nämlich das Abiturzeugnis nicht aussagekräftig genug. Sie betonen, dass man für ein derartiges Studium auch Qualitäten und Begabungen außerhalb des Klassenzimmers mitbringen muss.
Den ganzen Tag nur Stücke anhören, voll entspannt oder?
Tag und Nacht Musik um sich herum, das muss doch ein bequemes und angenehmes Studium sein! Von wegen – klären uns Simon und Cornelia auf. Es wird von allen Studierenden erwartet, dass sie jeden Tag mehrere Stunden auf ihrem Instrument üben. Und das alles neben Vorlesungen, Nebenfächern und dem Unterricht mit dem/r PrivatlehrerIn. Wer dann noch jobben muss, um die Wohnung zu bezahlen, bekommt nachts sicher nicht viel Schlaf. Bei so einem vollen Stundenplan lohnt der Versuch sich um ein Stipendium zu bewerben. Cornelia hatte damit Erfolg und kann sich seitdem ungestört auf ihr Studium konzentrieren.
In die Fußstapfen von David Garrett?
Das Studium bereitet alle sehr praxisnah auf den späteren Beruf vor. Viele Studierende können sich in der Zukunft vorstellen, für ein Orchester oder auch alleine oder in Duos aufzutreten. Die Tätigkeit als MusiklehrerIn kann hier sicher auch finanziell weiterhelfen, die meisten scheinen aber doch erst mal auf die Bühne zu wollen nach all der Paukerei. Wer dann wöchentlich die Konzertsäle füllt und wer nicht, dass werden Jahre voller kompromissloser Widmung und Leidenschaft für den Beruf sowie der Erfolg beim Publikum zeigen.