Studentenproteste Polizei nimmt Studierende an der Bogazici-Universität in Istanbul fest
In Istanbul sind erneut mehrere Studierende nach Protesten gegen den von Präsident Recep Tayyip Erdogan eingesetzten Rektor der renommierten Bogazici-Universität festgenommen worden.
An der Universität in Istanbul gibt es seit Januar 2021 Proteste
Die Polizei habe zehn Menschen festgenommen, sieben davon seien weiter in Gewahrsam, sagte der Anwalt Gökhan Soysal am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur nach den Protesten vom Montag. Das Rektorat der Universität habe Anzeige gegen 14 Menschen erstattet, unter anderem wegen Beleidigung des Rektors und Beschädigung öffentlichen Gutes.
"Die Festnahmen sind politisch und nicht rechtmäßig" Gökhan Soysal, Anwalt der Studierenden
Studierende und Akademiker fürchten um die Freiheit der Lehre
Studenten und Akademiker sowie Unterstützer wenden sich gegen die Einsetzung von Melih Bulu als Rektor per Erdogans Dekret. Sie fordern, den Rektor per Votum zu bestimmen. Im Zusammenhang mit dem Protest wurden zahlreiche Menschen festgenommen. Menschenrechtler kritisierten den „übermäßigen Einsatz von Gewalt und willkürliche Inhaftierung“ vonseiten der türkischen Behörden. Bulu wurde im August durch Naci Inci ersetzt, ebenfalls per Präsidialdekret. Nach Darstellung des Gouverneursamtes von Istanbul, geführt von der regierenden AK-Partei, hatten am Montag 60 Menschen gegen Rektor Inci protestiert. Sie hätten den in seinem Dienstwagen sitzenden Inci an der Weiterfahrt gehindert, eine Person sei auf das Auto geklettert.
Am Montag hatte Erdogan den Protest scharf kritisiert:
"Solche Studenten kann es nicht geben. Das sind höchstens Terroristen, die sich in die Universitäten eingeschlichen haben." Recep Erdogan, Türkischer Präsident