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Projekt an der TU München Lift me up – ein Roboter für den Aufzugbau

Ausgehend von einem Baurobotik-Seminar an der TU München konzipierten die Architekturstudenten Wolfram Meiner und Julian Trummer einen Roboter für die schnellere Installation von Aufzügen. Das Interesse aus der Aufzugsindustrie ist groß, das Feedback positiv. Nun entwickeln sie den Roboter in einem internationalen und interdisziplinären Team. Die bayrische Initiative „Applied AI“, deren Ziel es ist, die Anwendung von Künstlicher Intelligenz in Deutschland voranzutreiben, unterstützt sie dabei.

Von: Annekathrin Wetzel

Stand: 16.01.2020

Projekt an der TU München: Lift me up – ein Roboter für den Aufzugbau

Architekturstudenten entwickeln KI-Roboter?

Vor dem Bau des Prototyps steht die genaue Planung am PC.

An der Technischen Universität in München ist das möglich. Ursprünglich hätten sich Wolfram Meiner und Julian Trummer in einem Seminar nur Gedanken machen sollen über Möglichkeiten der Automatisierung im Innenausbau von Gebäude, bis plötzlich die Idee kam: Der Aufzugsschacht ist doch auch ein Innenraum. Bald stellte sich heraus, dass bei der Aufzugsinstallation vor allem das Einstellen der Schienen eine Unmenge an Zeit in Anspruch nimmt. Die Schienen  sind notwendig um die Kabine stabil zu haben und wenn sie nicht auf den Millimeter genau aneinandermontiert sind, fängt der Aufzug an zu ruckeln oder bleibt sogar stecken.

"Wir dachten, das wäre eine ideale Aufgabe für einen Roboter. Weil ein Roboter natürlich viel genauer als ein Menschen arbeiten kann, und auch schneller und effizienter."

(Julian Trummer)

Mit positivem Feedback von Professor und Aufzugsfirmen und viel Euphorie im Rücken, beschlossen die Studenten, die Idee weiter zu verfolgen und Prototypen zu entwickeln.

Bei Think Make Start, einem zweiwöchigen Intensiv-Ferienworkshop von UnternehmerTUM für die Entwicklung von StartUp Ideen, fanden sie sich mit ihrem Konzept in einem interdisziplinären Team wieder, bauten Prototypen und präsentierten das Konzept mit großen Erfolg bei öffentlichen Events bei Microsoft und Google. Jetzt entwickeln sie das Produkt  Seite an Seite mit Aufzugsunternehmen weiter. Das Ziel: Anfang nächsten Jahres mit einem funktionsfähigen Protoypen ein Pilotprojekt zu starten.

Entwicklung eines Modells für den Prototypen des Aufzugroboters.

Mit Unterstützung von Prof. Dr.-Ing. Thomas Bock, Lehrstuhlinhaber des Lehrstuhls für Baurealisierung und Baurobotik und dem leitenden wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr.-Ing. Thomas Linner, sowie UnternehmerTUM wird das Roboterprojekt realisiert und demnächst auf der Automatica Messe in München vom 19.-22. Juni 2018 vorgestellt. Deshalb hat das Team auch einen enormen Druck, das Modell des Prototyps so schnell wie möglich fertig zu bekommen.

KI – Erfinder werden in München gefördert

Dank der größten europäischen Initiative für angewandte Künstliche Intelligenz können Studierende wie Julian und Wolfram ihre Erfindungen entwickeln und bauen.

Im UnternehmerTUM, Deutschlands führendem Zentrum für Innovation und Gründung, können junge Wissenschaftler und Forscher ein breites Know How über KI aufbauen und bekommen dann Zugang zur Technologie, um die schnelle Umsetzung von Prototypen sowie den Erfahrungsaustausch zu fördern. Auch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen von künstlicher Intelligenz sollen diskutiert werden.

Seit April 2018 haben sich UnternehmerTUM, führende Industrie-Unternehmen, Wissenschaftler und Politik verbündet, um die Initiative „appliedAI“ zu starten. Dazu gehören 26 führende Technologie- und Industriekonzerne wie Google, NVIDIA, Allianz, Linde, Porsche Consulting, SAP und Siemens sowie namhafte Partner aus Politik und Wissenschaft.

"Künstliche Intelligenz ist der Schlüssel für unsere Zukunftsfähigkeit. Die Digitalisierung ist ein entscheidender Innovationstreiber für die Wirtschaft und maschinelles Lernen dabei ein ganz wesentlicher Aspekt. Deswegen unterstütze ich die Initiative appliedAI mit vollen Kräften. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass wir der internationalen Konkurrenz künftig einen Schritt voraus sind."

(Franz Josef Pschierer, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie)


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