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Mythos Weinbau-Studium Genuss, Handwerk und uralte Traditionen

Traumberuf Winzer und Winzerin - immer mehr Abiturient*innen haben Lust auf diesen Beruf: ein Leben in und mit der Natur, voller Genuss, Kreativität, gesellschaftlichem Ansehen und internationaler Anerkennung.

Von: Elisabeth Mayer

Stand: 26.11.2020 | Archiv

Mythos Weinbau-Studium: Genuss, Handwerk und uralte Traditionen

Die Hochschule Geisenheim ist die einzige Universität in Deutschland, die verschiedene Studiengänge rund um Weinbau, Önologie und internationale Weinwirtschaft anbietet. Der Ruf der deutschen "Weinhochschule" vom Rhein ist legendär: Die Studierenden von Geisenheim kommen aus der ganzen Welt. Kinder von Winzern genauso wie Quereinsteiger:

"Auf den Weinfesten habe ich viel Wein probiert und mich immer gewundert, warum der Wein von Winzer A anders schmeckt als der Wein von Winzer B. Dann habe ich erfahren, dass es dazu einen ganzen Studiengang gibt – und habe als erste in unserer Familie Weinbau und Önologie studiert."

Lara Pschorn, Absolventin der Hochschule Geisenheim

"Ich habe mich während eines landwirtschaftlichen Praktikums hier in die Weinberge verliebt. Und viel Deutsch gelernt, um diesen Studiengang zu meistern - und Winzerin zu sein, obwohl ich aus der Steppe komme… Mein Traum: Ein eigenes Weingut!"

Zhansaya Bissengaliyeva aus Kasachstan, Studentin 1. Semester

Weinbau und Önologie

Wer Winzer oder Winzerin werden will, wählt den Studiengang Weinbau und Önologie.  Der/die Önolog*in führt ab dem Moment, in dem der Verarbeitungsprozeß der Trauben im Weinkeller beginnt, die Regie über den gesamten Entstehungsprozeß des neuen Weines. Zwar bestimmen Innovationen und Hightech heute das Studium. Nicht zuletzt der Klimawandel und die digitale Technik zwingen zu neuem Denken. Geblieben sind aber das Handwerk und die uralten Traditionen, ohne die man auch heute keine neuen Wein designen kann.

Wer davon träumt, ein eigenes Weingut zu haben, sollte sich darüber im Klaren sein, dass das harte Arbeit ist, zwölf Monate im Jahr. Auch wenn das Weingut erfolgreich läuft, muss –  wer innovativ sein will – einen Teil des Gewinns in seine Weiterentwicklung stecken. Und reich wird man als Winzer selten, darüber machen sich die Studierenden aus Geisenheim keine Illusionen. Doch dafür glauben sie Erfüllung zu finden in einem Beruf in und mit der Natur, der Tradition und Innovation verbindet.

"Das große Geld verdient man als Winzer kaum. Doch wenn ich im Weinberg stehe – dann bin ich zufrieden – dann brauche ich nichts anderes mehr…"

Gabriel Fischer aus der Pfalz, Student 5. Semester, aus generationenalter Winzerfamilie

Fachwissen über Wein eröffnet eine Reihe beruflicher Perspektiven

Um in der kleinen, aber exklusiven internationalen Weinwelt bestehen zu können, bildet die Hochschule Geisenheim ihre Studierenden auch in Fremdsprachen und Marketing aus. Vor allem der Studiengang „Internationale Weinwirtschaft“ macht fit für einen Beruf als Manager*in im internationalen Weinhandel. Möchten die Absolvent*innen nicht Winzer*innen werden, bieten sich ihnen eine ganze Palette an alternativen Berufsbildern: Mit einem Abschluss von Geisenheim kann man als Forscher*in in die Wissenschaft gehen, Sommelier*e werden, Betriebsleiter*in oder Kellermeister*in in großen, internationalen Weingütern.

"Ich glaub, ich werd jetzt schon ernst genommen! Man merkt jetzt, daß ich nicht mehr so die Übermütige von ganz am Anfang bin, sondern dass ich mit den Weinen ein bißchen ruhiger geworden bin. Ich geb den Weinen jetzt auch Zeit - und ich hab auch eingesehen: ich muß nicht jedes Jahr den aktuellen Jahrgang haben, ich kann das auch alles etwas hinauszögern...Wir haben das Weingut jetzt - und da stecken wir unsere ganze Energie hinein!"

Christine Pröstler, Geisenheim-Absolventin, Winzerin, Gründerin eines eigenen Weinguts


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