Anlagenmechaniker/-in für Sanitär- und Heizungstechnik Wasser und Luft und Umweltschutz
Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik planen, installieren und warten Anlagen und Systeme in der Versorgungstechnik von Gebäuden. Sie arbeiten überwiegend in Installationsbetrieben oder bei Heizungs- und Klimaanlagenbauern.
Die Berufe "Anlagenmechaniker" und "Klempner" werden immer mal wieder miteinander verwechselt. Dabei sind das zwei Paar Schuhe. Klempner kümmern sich etwa um Kupferarbeiten am Dach. Anlagenmechaniker um Dinge wie Heizungen, Wärmepumpen und Solaranlagen. Die Ausbildung im Betrieb und auf der Baustelle wird durch regelmäßige Berufsschultage ergänzt. Apropos Schule: Wie bei allen Berufen des dualen Systems ist kein Schulabschluss vorgeschrieben, um mit der Ausbildung zum Anlagenmechaniker beginnen zu können. In der Praxis bringt rund die Hälfte der Auszubildenden einen Hauptschulabschluss mit, etwas mehr als 40 Prozent einen mittleren Abschluss.
Ohne Mathe geht nicht
Die Anforderungen, gerade im Bereich Mathematik, sind hoch. Die Personal-Chefs achten außerdem auf die Leistungen in den Fächern Werken, Technik und Physik. Auch Englisch wird in dem Beruf zunehmend wichtiger, denn die Installateure haben immer wieder mit Einbau- und Bedienanleitungen auf Englisch zu tun. Die Mitarbeiter müssen außerdem mobil und selbstständig sein. Bei den über 18-Jährigen setzen die meisten Firmenchefs den Führerschein voraus. Der Job ist im Wandel. Nur "Gas, Wasser, Abwasser" - das war früher. Heute nimmt die Umwelttechnik immer mehr Raum ein.
"Technisches Verständnis und Mathe sind wichtig. Aber auch ein Gespür für Physik und Chemie zu haben. Und wetterfest müssen die Auszubildenden sein. Manchmal brennt die Sonne runter, dann wieder arbeiten wir bei Regen - und wenn es diesig und kalt ist. Das muss man halt abkönnen."
Johann Keil, Meister
Vertiefung in einem Schwerpunkt
Während der Ausbildung vertiefen die Azubis ihre Kenntnisse in mindestens einem der folgenden vier Schwerpunkte: Wassertechnik, Lufttechnik, Umwelttechnik und Wärmetechnik. Immer sauberer, immer energiesparender sollen die Heizungsanlagen werden. Die hohe Energiepreise und Umweltauflagen bescheren Anlagenmechanikern seit Jahren prall gefüllte Auftragsbücher. Düsen erneuen, Brenner reinigen, Ölfilter ersetzen - all das zählt zu ihren Routineaufgaben. Angst vor Dreck, Öl und Staub darf man nicht haben. Dennoch überwiegen die positiven Seiten des Jobs: In kaum in einem anderen Handwerksberuf gibt es so viele verschiedene Facetten und abwechslungsreiche Aufgaben. Und: der Beruf gilt als zukunftssicher, die Bezahlung liegt über dem Handwerkerdurchschnitt.
"Der Job ist echt cool. Ich sehe jeden Tag am Feierabend, was ich geschafft habe. Und ich arbeite mit modernen Werkzeugen, Messinstrumenten und Materialien. Da wird mir nicht langweilig und ich lerne jeden Tag etwas dazu. Ich habe mich für den richtigen Beruf entscheiden. Definitiv!"
Stefan Schmoll, 18, 2. Ausbildungsjahr
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung
- Offizielle Berufsbezeichnung: Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
- Ausbildungsdauer: dreieinhalb Jahre
- Ausbildungsform: Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ist ein anerkannter dualer Lehrberuf. Die bundesweit geregelte Ausbildung wird in Industrie und Handwerk angeboten. Auch eine rein schulische Ausbildung ist möglich.
- Prüfung: Die Abschlussprüfung am Ende der Lehrzeit besteht aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. Der praktische Teil A besteht aus einer Aufgabe, die einem (fiktiven oder realen) Kundenauftrag entspricht. Der schriftliche Teil B besteht aus den drei Bereichen Arbeitsplanung, Anlagenanalyse sowie Wirtschafts- und Sozialkunde.
- Ausbildungsorte: Installationsbetriebe der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Meist sind die Azubis in Werkstätten und Werkhallen und bei Montagearbeiten auf Baustellen tätig, zum Teil auch im Freien. Typische Einsatzgebiete: Wohn- und Geschäftsgebäude, Betriebsgebäude, Funktionsgebäude und -anlagen, Infrastruktur- sowie auch Industrieanlagen.
- Zugang: Rechtlich ist keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend Azubis mit Hauptschulabschluss ein.
- Eignung: handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, körperliche Fitness
- Perspektiven: Energie ist teuer. Deshalb modernisieren immer mehr Bauherren ihre Heizanlagen und investieren in Solaranlagen und Wärmedämmung. Auch im Trend: der altersgerechte Umbau von Bädern. Experten bewerten die Berufsaussichten als positiv.
- Alternativen: Mechatroniker/in - Kältetechnik | Rohrleitungsbauer/in | Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer/in | Industrie-Isolierer/in | Klempner/in |Behälter- und Apparatebauer/in
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Gefahr
Der Einsatz von Flex, großem Bohrhammer und Schweißgerät - all das gehört um Job. Anlagenmechaniker brauchen Geschick im Umgang mit den Maschinen und müssen vorsichtig mit ihnen arbeiten.
Arbeitszeit
Viele Betriebe bieten Not- und Störungsdienste für Heizanlagen an. Einsätze in der Nacht und am Wochenende können vorkommen.
Genauigkeit
Beim Arbeiten mit Öl und Gas können Fehler fatale Folgen haben. Die Anlagenmechaniker stehen dafür gerade, dass alle Arbeiten an der Heizanlage nach Herstellerangaben durchführt werden.
Geschick
Anlagenmechaniker brauchen ein Händchen im Umgang mit Messinstrumenten und beim Einstellen der Steuersysteme bei Heizungs- und Lüftungsanlagen.