Assistent/-in Hotel- und Tourismusmanagement Arbeiten wo andere Urlaub machen
Luxushotels suchen nach Assistenten für Hotel- und Tourismusmanagement. Die Fachkräfte können auch in See stechen und auf einem Kreuzfahrtschiff Gäste und Personal umsorgen. Am Anfang der Karriere steht die dreijährige Ausbildung an einer Berufsfachschule.
Franziska Bohl blickt noch einmal in den Spiegel und zupft an der dunklen Bluse. Die 22-Jährige achtet auf ihre Kleidung. Gepflegtes Äußeres und freundliches Auftreten sind wichtig - auch schon in der Berufsfachschule in Kronach. Ein Klassenzimmer gleicht einer Hotel-Rezeption. Im Unterricht schlüpfen die Auszubildenden in unterschiedliche Rollen. Sie simulieren Geschäftsreise, Familienurlaub und Liebestripp - die Rollenspiele vermitteln der Klasse den Umgang mit Gästen. Nicht immer fällt es leicht freundlich zu bleiben. Doch auch in stressigen Situationen muss Franziska höflich sein. Sie braucht ein dickes Fell, wenn sich Gäste beschweren.
"Das ist so der erste Eindruck, mit dem man den Gast begrüßt und man schick ihn auch wieder weg, also es ist auch der letzte Eindruck. Es ist ganz wichtig für den Gast, weil an die erinnert er sich immer am stärksten und am meisten. Ja und es ist einfach wichtig, dass man freundlich und zuvorkommend bleibt."
Franziska Bohl (22) - 2. Ausbildungsjahr
Reisebüro im Klassenzimmer
Franziska prüft die Personalien ihrer fiktiven Gäste und pflegt die Daten am Computer ein. Ein Klassenzimmer weiter ist ein Reisebüro eingerichtet. Auch hier üben die Schüler und Bedingungen wie in der Realität. Präzision ist gefragt. Im Berufsalltag würden Unachtsamkeit viel Ärger und hohe Kosten mit sich bringen. Jonas Thiede hat bereits in einem Reisebüro Praktikum gemacht. Über solche Praktika lernen die Schülerinnen und Schüler die Praxis kennen. Und eines wird schnell klar, in dieser Branche ist Flexibilität gefordert. Insbesondere in Hotels und Restaurants wird auch am Wochenende gearbeitet.
"Man sollte darauf achten eben, dass man oft auf der Arbeit ist, wenn eben andere Leute Freizeit haben. Und man muss damit auch umgehen können. Es ist nicht einfach, aber man gewöhnt sich ziemlich schnell daran. Da das Team super ist, es macht Spaß mit den Leuten zu arbeiten."
Jonas Thiede (21) - 2. Ausbildungsjahr
Andere Länder, andere Sitten
Für Jonas ist entscheidend: während der dreijährigen Ausbildung macht er gleichzeitig das Fachabitur. Dafür muss er viel lernen. Tourismusmanagement und Mathematik stehen auf dem Stundenplan. Aber im Unterricht geht es auch um Sitten und Bräuche anderer Länder. Und - ganz wichtig: Fremdsprachen. Nach der Ausbildung kann Jonas in einem Reisebüro arbeiten. Beispielsweise als Assistent der Geschäftsleitung oder er wird Kundenberater in einem Tourismusbüro.
Schulische Ausbildung
Der Besuch einer staatlichen Berufsfachschule ist kostenlos. Nur Unterkunft und Verpflegung müssen die Auszubildenden selber finanzieren. Sie können BAföG beantragen. Während der Ausbildung wird kein Gehalt bezahlt. Die Schülerinnen und Schüler können nach der Ausbildung mit guten Aufstiegschancen und einem relativ hohem Einkommen rechnen. Leonie Kaiser kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen. Sie möchte später selber ausbilden. Deshalb macht sie an der Berufsfachschule auch den Ausbilderschein.
"Für mich war klar, dass ich immer was mit Leuten machen wollte, weil ich bin weltoffen, ich will die Welt sehen. Ja und dann war das eine gute Gelegenheit und dann war der Infoabend hier eben an der Schule und dann habe ich mir das alles ein bisschen angekuckt und ja das hat mir einfach gefallen und hat mich überzeugt."
Leonie Kaiser (17) - 1. Ausbildungsjahr
Ein Job für Teamplayer
Auch die Eventbranche bietet Chancen auf eine Job. Die Organisation von Veranstaltungen ist meist sehr umfangreich. Häufig treten Probleme auf die rasch und kreativ gelöst werden müssen. Konzerte oder große Feste sind nur im Team zu schaffen. Assistenten für Hotel- und Tourismusmanagement - eine spannende schulische Ausbildung und der richtige Beruf für alle, die gerne mit Menschen arbeiten und sich nicht scheuen, ihre Freizeit zum Beruf zu machen.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:
- Offizielle Berufsbezeichnung: Assistent für Hotel- und Tourismusmanagement mit allgemeiner Fachhochschulreife
- Ausbildungsdauer: Die Ausbildung dauert drei Jahre.
- Ausbildungsform: Es handelt sich um eine schulische Ausbildung. Die Schüler absolvieren während der dreijährigen Ausbildung 20 Wochen lang Praktika im In- und Ausland. Zudem erwerben sie während der Ausbildung das Fachabitur.
- Prüfung: Prüfungen in Praxis und Theorie. Zusätzliche Prüfungen für die Fachhochschulreife.
- Ausbildungsorte: Der Beruf wird an Berufsfachschulen ausgebildet. (Beispielsweise an der Tourismusschule Franken in Kronach)
- Zugang: Die mittlere Reife wird vorausgesetzt.
- Eignung: In diesem Beruf hat man viel mit Menschen zu tun, deshalb darf man nicht scheu sein. Freundlichkeit ist ebenfalls sehr wichtig. Viele Aufgaben sind nur im Team zu schaffen, darum sollten Bewerber auch gerne gemeinsam mit anderen nach Lösungen suchen.
- Perspektiven: Mit dem Abschluss steht einem die berufliche Welt offen. Gute Fachkräfte sind gesucht, etwa in Hotels, Kreuzfahrtschiffen, Tourismusbetrieben. Mit dem Fachabitur bietet sich zudem ein Studium an, z.B. BWL Fachrichtung Touristik.
- Alternativen: Assistent/-in für Gesundheitstourismus, Kaufmann/-frau für Tourismus und Freizeit
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Kleidung
In der Regel arbeiten Assistenten für Hotel- und Tourismusmanagement in gehobener Position. Deshalb ist meist schicke Kleidung erforderlich, insbesondere in Hotels.
Uhr
Insbesondere in Hotels und Restaurants wird am Wochenende und an den Abenden gearbeitet. Mancherorts müssen in der Saison Überstunden geleistet werden. Da ist Flexibilität gefordert.
Geld
Die Ausbildung bieten Berufsfachschulen, d.h. man bekommt kein Gehalt, kann aber BAföG beantragen. Nach dem Abschluss bieten sich jedoch gute Einstiegschancen. Die Bezahlung hängt stark vom Aufgabengebiet ab. Meist gilt: größere Unternehmen zahlen meist besser, als kleinere Familienbetriebe.