Denkmaltechnische/-r Assistent/-in Die Geschichte bewahren
Der Beruf wird bundesweit nur in zwei Schulen ausgebildet - in Berlin und in Nordrhein-Westfalen. Die Auszubildenden lernen Baugeschichte, Denkmalrecht und mit Planungsprogrammen umzugehen. In Praktika üben sie verschiedene handwerkliche Techniken ein.
Der Berliner Dom - eines der Kulturdenkmäler auf der Museumsinsel mitten in Berlin. Mit einem Lasergerät misst Jonas Krell die Höhe des Raums. Mit dem Zollstock ermittelt er die Breite der Holzvertäfelung, mit einem Maßband erfasst er die Tiefe der Verzierungen im Holz. Jonas lernt im zweiten Jahr den Beruf Denkmaltechnischer Assistent und macht derzeit ein Praktikum in der Dombauhütte des Berliner Doms. Für das Gebäude gelten strenge Denkmalschutzvorschriften. Der Raum, den Jonas erfasst, soll vom Büro zum Raum der Stille umgestaltet werden. Zukünftig sollen Besucher hier etwas Ruhe vom Touristentrubel im Hauptschiff des Doms finden.
Planung am Computer
Nach dem Messen erstellt Jonas einen Bestandsplan am Computer. Denkmaltechnische Assistenten arbeiten viel mit Planungsprogrammen in Denkmalschutzbehörden, bei Bauingenieuren und in Architekturbüros. Jonas muss sehr genau arbeiten und braucht Geduld. Jonas macht das Spaß. Mit der Dombaumeisterin Charlotte Hopf bespricht er seine Pläne und das weitere Vorgehen. Im vorderen Teil des neuen Raums soll eine Skulptur oder ein Bild als Blickfang aufgehängt werden. Es geht um eine mögliche Bestuhlung, die Frage ob brennende Kerzen erlaubt sind und um mögliche Farbgestaltungen für die Wand.
Keine Höhenangst
Dann kontrolliert er auf dem Dach des Berliner Doms zusammen mit der Dombaumeisterin die kupfernen Wasserabläufe. Hier verstopfen schnell Äste oder Unrat die Entwässerung, dann kann es Wasserschäden im Inneren geben. Denkmaltechnische Assistenten sollten keine Höhenangst haben, sie müssen auch mal auf Gerüste und Leitern steigen. Sie verbringen aber auch viel Zeit im Büro am Computer.
In dem Beruf sollte man sich für Bau- und Architekturgeschichte und für Kunstepochen interessieren. Die Ausbildung ist sehr breit. Jonas und die Dombaumeisterin machen sich auf den Weg in den zukünftigen "Ort der Stille". Mit Farbmustern wollen sie die Wandfarbe festlegen. Das gehört eher in den Bereich der Innenarchitektur. So etwas lernt Jonas nicht in der Schule, aber dafür ist ja auch das Praktikum da.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:
- Offizielle Berufsbezeichnung: Staatlich geprüfter Technischer Assistent für Denkmalschutz
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre
- Ausbildungsform: Schulausbildung in Praxis und Theorie
- Prüfung: Praktisch (2 Fächer), schriftlich (5 Fächer) und mündlich (je nach Prüfungsergebnis)
- Ausbildungsorte: Schule, schulische Werkstätten und sechswöchiges Betriebspraktikum
- Zugang: Für die Ausbildung ist mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss vorgeschrieben. Die Schüler erwerben gleichzeitig mit dem Berufsabschluss die Fachhochschulreife und sind damit zum Studium an Fachhochschulen berechtigt.
- Eignung: Denkmaltechnische Assistenten brauchen künstlerisches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen und müssen Spaß am Konstruieren mitbringen.
- Perspektiven: Denkmaltechnischen Assistenten stehen viele Wege offen. Sie können in Architektur- oder Bauingenieurbüros und bei Denkmalschutzbehörden arbeiten. Es ist auch möglich ein Archäologie-, ein Kunstgeschichte-, ein Bauingenieur- oder ein Architekturstudium zu absolvieren.
- Alternativen: Vermessungstechniker, Geomatiker
Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Genauigkeit
Denkmaltechnische Assistenten müssen Maße genau erfassen und danach exakt in Pläne übernehmen.
Teamarbeit
Denkmaltechnische Assistenten arbeiten häufig mit Kollegen oder mit Architekten und Bauingenieuren im Team. Sie müssen koordiniert vorgehen und sich an Absprachen halten.