Kosmetiker/-in Kosmetiker tun einfach gut
In diesem Beruf geht’s um viel mehr als nur Schminken! Zuerst wird das Hautbild analysiert, dann kommt die Gesichtsreinigung und das Peeling. In der Ganzkörperkosmetik wenden Kosmetiker/-innen raffinierte Massagetechniken an. Die Auszubildenden lernen Hand- und Fußpflege und verschiedene Möglichkeiten, Körperbehaarung zu entfernen.
Stefanie Sirtl aus Hilpoltstein lernt in einem Kosmetik-Institut in Schwabach im zweiten Ausbildungsjahr. Sie beginnt um 9 Uhr 15, hat eine Stunde Mittagspause und arbeitet dann bis 18 Uhr. Zwei Kundinnen pro Tag sind für die 20-Jährige der Normalfall. Gesichtsbehandlung und Nagelmodellage bei der einen, die andere wünscht die dauerhafte Verödung der Haarwurzeln am rasierten Bein. Die Firmenchefin zeigt Stefanie, wie sie den Apparat mit dem gepulsten Licht korrekt auf der Haut ansetzen muss.
"Das ist mein absoluter Traumberuf, weil er sehr abwechslungsreich ist. Man hat sehr viel mit Menschen zu tun. Und es ist einfach schön, den Leuten, die hier herkommen, ein gutes Gefühl zu geben."
Stefanie Sirtl (20), 2. Ausbildungsjahr
Ausbildungsplätze sind rar
In einem Nürnberger Beautysalon lernen Irini Tsomaka und Zoi Zarimi im zweiten und im dritten Lehrjahr. Die beiden sind froh um ihre Lehrstelle, denn nur wenige Betriebe bieten Ausbildungsplätze an. Ihr Salon hat sich auf Elektrokosmetik spezialisiert. So soll beispielsweise mit Geräten zur Lipomassage an gepolsterten Stellen der Fettabbau aktiviert werden. Elektrische Impulse rücken Gesichtsfältchen zu Leibe. In Sachen Anti-Aging haben die Kosmetikerinnen jede Menge Tricks und Verfahren auf Lager. Männer finden sich nur ganz selten in diesem Beruf. Die Ausbildung in Betrieb und Berufsschule dauert drei Jahre und endet mit der Prüfung vor der Handwerkskammer.
"Man kann auch in einem anderen Land den Beruf ausüben. Egal, wo man hingeht, über Beauty kann man immer was finden."
Irini Tsomaka (24), 3. Ausbildungsjahr
Flexibel bei Arbeitszeiten
Wer keine Lehrstelle findet, kann den Beruf auch an einer privaten Berufsfachschule lernen. Ausbildungsvergütung gibt's dort natürlich nicht, stattdessen muss der Fachschüler oder die Fachschülerin Schulgeld zahlen. Dafür absolvieren sie ihre gesamte Ausbildung in einem einzigen Jahr. Wie Ramona Seidel und Julia Horn: Die beiden lernen in drei Ausbildungsabschnitten die Bereiche Fußpflege, Ganzkörperpflege und Kosmetik. Nach der Ausbildung können sie sich selbstständig machen oder sich spezialisieren. Ein gepflegtes Äußeres ist bei den angehenden Kosmetikerinnen Voraussetzung. Sie sollten gerne kommunizieren und mit Menschen arbeiten. Auf Hauterkrankungen wie Fußpilz oder Akne müssen sie gefasst sein. Sie sollen flexibel sein, was die Arbeitszeiten angeht - oft ist der Job abends oder am Wochenende zu erledigen. Denn als ausgelernte Kosmetikerinnen arbeiten sie später in Hotels oder Kosmetikstudios, sie lassen sich in Thermalbädern anstellen oder auf einem Kreuzfahrtschiff.
Ein Beruf mit Zukunft
Ein Beruf voller Abwechslung und ein Beruf mit Zukunft: Wachstumsraten gibt's vor allem in den Bereichen Wellness/Massage und bei der Entfernung unliebsamer Körperbehaarung. Ein Beruf mit schönen Momenten: Die Auszubildenden spüren, wie die Kundschaft die Behandlung genießt. Und wenn eine Frau strahlend und schön das Studio verlässt, stellt das die Kosmetikerin zufrieden.
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung:
- Offizielle Berufsbezeichnung: Kosmetiker/-in
- Ausbildungsform: dual (Betrieb und Berufsschule) oder: private Berufsfachschule
- Ausbildungsdauer dual: drei Jahre. Berufsfachschule variabel, oft 1 Jahr Vollzeit
- Prüfung: Handwerkskammer. An der privaten Berufsfachschule schulintern.
- Zugang: kein bestimmter Schulabschluss als Voraussetzung gefordert
- Eignung: Geschick, Gefühl für Form und Farbe, gepflegtes Erscheinungsbild
- Ausbildungsvergütung im Betrieb: (Bsp.) 1. Lehrjahr 370 €, 2. Lehrjahr 446 €, 3. Lehrjahr 538 €.
- Schulgebühr: Berufsfachschule für 1 Jahr (Bsp.) 2940 €, zzgl. Prüfungsgebühren
- Perspektiven: Selbstständigkeit, Spezialisierung
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Genauigkeit
Kosmetiker/-innen müssen geduldig und genau arbeiten. Beim Lidstrich ziehen, Wimpern färben oder auch beim Nägel lackieren müssen sie ihren Job exakt und mit ruhiger Hand erledigen.
Kommunikation
Kosmetiker/-innen sollen nicht stumm vor sich hinarbeiten, sondern mit der Kundschaft sprechen. Einzelne Arbeitsschritte erklären, sich nach dem Wohlbefinden erkunden oder sich um Schmerzempfindlichkeit kümmern.
Geschick
Mit elektrischen Geräten wie mit Massagebürstchen oder Vakuumpumpen müssen sie umgehen lernen. Auch die Haarwurzelverödung mit gepulstem Licht erfordert Geschick, genauso wie die gelungene Korrektur der Augenbrauen.