Beamter/Beamtin – Allgemeine Innere Verwaltung (mittlerer Dienst) Die Visitenkarte der Stadt
Hinter dem Schalter 5 sitzt Sebastian Groß. Der 25-Jährige ist Beamtenanwärter. "Beamter im mittleren Dienst der allgemeinen inneren Verwaltung" heißt sein zukünftiger Beruf im korrekten Amtsdeutsch. Das Einwohnermeldeamt ist so etwas wie die Visitenkarte der Stadt.
Noch ist die Schalterhalle des Einwohnermeldeamtes leer, aber kurz vor halb neun warten vor der Glastür schon die ersten Bürger. Sie wollen für ihren "Behördengang" gleich drankommen und nicht wie manchmal bis zu drei Stunden warten. Hinter dem Schalter 5 sitzt Sebastian Groß. Der 25-Jährige ist Beamtenanwärter. "Beamter im mittleren Dienst der allgemeinen inneren Verwaltung" heißt sein zukünftiger Beruf im korrekten Amtsdeutsch. Das Einwohnermeldeamt ist so etwas wie die Visitenkarte der Stadt - so sieht es zum Beispiel der Dienststellenleiter der Behörde Olaf Kuch. Jeder Bürger, der neu in die Stadt kommt, muss erst einmal hierher. Und da ist von den Mitarbeitern vor allem Kontaktfreude und Kommunikationsfähigkeit gefragt.
Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
Für Sebastian Groß geht es den ganzen Tag immer um die gleichen Dinge: An- und Ummeldung, Antrag und Verlängerung von Personalausweis und Reisepass, Führungszeugnis und Lohnsteuerkarte, Beglaubigung von Unterschriften und Ausweisfotokopien. Dafür benutzt er im PC Formularmasken genauso wie noch immer die guten alten Stempel und Stempelkissen. Zwei Jahre lang hat sich Sebastian auf diese Aufgabe vorbereitet. Neben dem Einsatz in verschiedenen Dienststellen besuchte er auch die Beamtenverwaltungsschule. Hier lernte er in Rollenspielen den korrekten und freundlichen Umgang mit den Bürgern, genauso wie knifflige Fälle aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch. Eine trockene und nicht immer leicht verständliche Materie. Sie lernt er in den passenden Situationen anzuwenden. Sebastian wird nach der Ausbildung im Einwohnermeldeamt anfangen. Aber sein ganzes Berufsleben vermutlich nicht hier verbringen. Es gibt für den Verwaltungsbeamten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Vielleicht braucht ihn die Stadt dann bald in einer anderen Verwaltungstätigkeit - bei der Feuerwehr, bei den städtischen Bädern, in einer Schule oder im Tiergarten. Und dort warten wieder ganz andere Aufgaben.
"An den Kundenkontakt gewöhnt man sich schnell, ich habe damit überhaupt keine Probleme. Mir macht das eher viel Spaß, eben dadurch, dass den ganzen Tag Abwechslung ist, den ganzen Tag neue Leute kommen…"
Sebastian
Um 15.30 Uhr ist Ende der Öffnungszeit im Einwohnermeldeamt. Nur noch ein paar wenige Bürger sind da und werden jetzt schnell bedient. Rund 700 waren es an diesem Tag, ein eher ruhiger. Nach seinem letzten Antragsteller ist für Sebastian Groß noch nicht Schluss. Er erledigt jetzt noch weitere Anträge per Post. Nach zehn ein halb Stunden hat er endlich Feierabend. Aber er klagt nicht. Denn er sagt: "Es ist ein sicherer Job, man ist mit dem Beamtentum auf der sicheren Seite. Das war schon einer der Hauptgründe mich dafür zu entscheiden."
Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung
- Offizielle Berufsbezeichnung: Beamter im mittleren Dienst der allgemeinen inneren Verwaltung
- Ausbildungsdauer: Zwei Jahre
- Ausbildungsform: Vorbereitungsdienst mit theoretischen und praktischen Ausbildungsabschnitten
- Ausbildungsorte: Verwaltungsbehörden von Bund, Ländern und Kommunen
- Zugang: mittlerer Bildungsabschluss oder eine Hauptschule mit förderlicher abgeschlossener Berufsausbildung oder eine Ausbildung in einem öffentlich-rechtlichen Ausbildungsverhältnis
- Eignung: gute Deutsch- und Mathematikkenntnisse, Ordnungssinn und die Fähigkeit effizient zu arbeiten, Kontaktfreude
- Perspektiven: Verwaltungsbeamte arbeiten in den Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen sowie in öffentlichen Betrieben und Zweckverbänden. Die Bereiche erstrecken sich von den Meldeämtern über Bauwesen, Wirtschaftsförderung bis hin zu Personal und Jugend.
- Weiterbildung: zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten Aufstieg in den gehobenen Dienst Verwaltungsbeamter
Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:
Die wichtigsten Infos zum Beruf
Genauigkeit
Die Anwendung von Gesetzen, Vorschriften und Regelungen erfordert große Sorgfalt und hohes Verantwortungsbewusstsein. Antragsteller müssen sicher gehen können, dass beispielsweise erteilte Informationen richtig sind und die zugestellten Bescheide korrekte Angaben enthalten.
Mathematik
Kenntnisse in Mathematik werden benötigt, um z.B. Gebühren zu ermitteln, Gehälter und Bezüge zu berechnen oder Reisekosten abzurechnen.