Historienfilm Rommel
Er wurde verherrlicht, gewürdigt, zum Mythos stilisiert und wieder entmystifiziert: Erwin Rommel, der bekannteste deutsche General des Zweiten Weltkriegs, der in seiner letzten Lebensphase in den Konflikt zwischen unbedingter Loyalität und notwendiger Opposition geriet.
März 1944. Feldmarschall Erwin Rommel ist als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B an der französischen Atlantikküste stationiert, wo die Wehrmacht sich auf die erwartete Invasion der Alliierten vorbereitet. In Rommels Augen hängen die militärischen Erfolgsaussichten davon ab, ob die alliierten Truppen schon bei der Landung zurückgeschlagen werden können.
Filminfo
Originaltitel: Rommel (D, 2012)
Regie: Niki Stein
Darsteller: Ulrich Tukur, Benjamin Sadler, Aglaia Szyszkowitz, Thomas Thieme, Johannes Silberschneider
Länge: 119 Minuten
16:9, surround, VT-UT, Audiodeskription
Mit seinen Maßnahmen und Forderungen bringt er sich in Opposition zu den übrigen Generälen unter dem Oberbefehlshaber West, Feldmarschall von Rundstedt. Rommel, der loyal zum Führer steht und sich von ihm protegiert fühlt, gelingt es trotz persönlicher Gespräche nicht, von Hitler zusätzliche Truppen für seine Strategie zu erhalten.
Rommels neuer Stabschef, General Hans Speidel, hat Verbindungen zum militärischen Widerstand um Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Er informiert Rommel vorsichtig über die Pläne, Hitler zu stürzen, und vermittelt ein Gespräch mit Carl-Heinrich von Stülpnagel, der zu den Verschwörern um Stauffenberg gehört. Er will Rommel für den Widerstand gewinnen.
Hitler (J.Silberschneider) mit Wilhelm Keitel (J.Bausch, li.), Adjutant Schmundt (H.Blank, hi.) und Feldmarschall v. Rundstedt (H.Zischler, re.).
Rommel jedoch weist den Gedanken an ein Attentat zurück. Er fühlt sich an den Eid gebunden, den die Feldmarschälle Hitler gegenüber gerade erst erneuert haben, und glaubt nicht daran, dass der Krieg mit dem Tod Hitlers zu beenden sei. Doch er behält sein Wissen um den sich formierenden Widerstand für sich. Je aussichtsloser Rommel die Verteidigungskraft an der Atlantikküste einschätzt, desto größer werden seine Zweifel an Hitlers militärischen Zielen.
Niki Steins als Koproduktion des SWR, des BR und des ORF entstandener und aufwendig inszenierter Historienfilm „Rommel“ erzählt die letzten sieben Lebensmonate des bekanntesten deutschen Generals während des Zweiten Weltkriegs, Erwin Rommel. Der wegen seines Einsatzes während des Afrikafeldzugs in Nordafrika auch als „Wüstenfuchs“ bekannte und von der nationalsozialistischen Propaganda zum „Held von Afrika“ erklärte Militärstratege war zu dieser Zeit als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B an der französischen Atlantikküste stationiert.
Am 14. Oktober 1944 wurde Rommel von den Nationalsozialisten in den Freitod gezwungen. Regisseur Stein greift in seiner Inszenierung unter anderem auf Originalausschnitte aus zeitgenössischen Wochenschauen zurück und konzentriert sich vor allem auf den Konflikt, in den der Offizier gerät, als er zwischen seiner Loyalität zum NS-Regime und seinem Gewissen entscheiden muss.
Die Dreharbeiten fanden in Deutschland und in Frankreich unter anderem auf Schloss La Roche-Guyon und in Audinghen statt. Hauptdarsteller Ulrich Tukur wurde 2012 mit dem Bambi in der Kategorie „Bester Schauspieler national“ ausgezeichnet.