17. - 23.10 Sukkot Jüdisches Laubhüttenfest
Sieben ganze Tage lang feiern Juden das Laubhüttenfest Sukkot im September oder Oktober – ein Fest für die ganze Familie, genau fünf Tage nach dem Versöhnungstag Jom Kippur.
Der hebräische Name „Sukkot“ steht für jene Laubhütten, in denen nach biblischer Überlieferung die jüdischen Familien während ihrer vierzigjährigen Wüstenwanderung hausten. Das Motiv des Gottvertauens in prekärer Lage wird in der jüdischen Tradition sehr eng mit der Wüstenerzählung und der Erinnerung an ihren glücklichen Ausgang verbunden: Sukkot gilt als eine besondere Zeit des Glücks und soll einen fröhlichen Akzent im neu begonnenen jüdischen Kalenderjahr setzen.
Heute wohnen natürlich die wenigsten Juden zu Sukkot in einer Laubhütte - schon gar nicht in den kälteren Breitengraden. Trotzdem ist es Brauch und sogar religiös geboten, in Erinnerung an die Zeit der Wüstenwanderung eine kleine Laubhütte zu bauen, in der Sukka so viele gemeinsame Stunden wie möglich zu verbringen und darin mindestens am ersten Festabend gemeinsam zu essen.
Das Errichten der Sukka ist ein Abenteuer für die ganze Familie. Die Laubhütte soll mindestens aus drei Wänden bestehen, als solche können aber auch die Außenwände eines Hauses dienen. Eine traditionelle Sukka darf mit keinem bereits vorhandenen Dach ausgestattet sein. Vorgegeben ist vielmehr eine unsichere, durchlässige Überdachung - aus Holzstangen, Zweigen und Laubästen. Zu den Beigaben gehören Früchte und viele Dekorationen, auch Bilder und vieles mehr, was die Laubhütte mit Leben füllt.
Der Segen, der an Sukkot auf die symbolischen „Vier Arten“ (Palmwedel, Myrthenzweige, Bachweidenzweige und die zitrusartige Etrog-Frucht) gesprochen wird, erinnert an die Ursprünge von Sukkot, das in seinen Anfängen auch als ein fröhliches Erntedankfest begangen wurde. Schon damals war Sukkot ein Anlass zur Freude, mit Tänzen und Spielen verbunden. Das ist das jüdische Laubhüttenfest bis in die Gegenwart geblieben.
Hoschana-Rabba
Am siebten Tag von Sukkot ist es Brauch, in der Synagoge siebenmal die Bima - das Podium zur Lesung der Tora - zu umrunden, indem ein jedes Mal ein Bittgebet auf das neu begonnene Jahr gesprochen wird. Bittgebet auf das Kommende, Hoschana-Rabba, heißt dieser besondere religiöse Anlass.