30.3. Ram Navami Geburt des Rama
Rama ist eine Inkarnation (Avatar) von Gott Vishnu und der Sohn des Königs von Ayodhya. Er ist der Held des Epos Ramayana, der 24.000 Verse auf Sanskrit umfasst. Rama wird nicht als Gott, sondern als idealer Mensch verehrt, der rechtschaffen ist und gut zu seinen Mitmenschen.
Festivitäten
An Ramas Geburtstag werden besondere Speisen gekocht und im Kreise der Familie gefeiert. In Südindien ist es Pannagam, ein süß-saures Getränk. Eltern segnen ihre Kinder. Der Tag markiert auch das feierliche Ende des neuntägigen Frühlingsfestes Chaita Navaratri.
Rama als Vorbild
Rama heißt wörtlich: Derjenige, der sich freut. Rama hatte ein dramatisches Leben: Er war ein Prinz, wurde aber für einige Zeit in die Verbannung in den Wald geschickt. Später wurde seine geliebte Frau Sita entführt, die er erst nach langem Kampf, mit Hilfe des Affengottes Hanuman, wieder in den Armen halten konnte. Trotzdem blieb Rama immer ruhig, optimistisch und gerecht, auch seinen Feinden gegenüber. Ramas Geschichte lehrt, dass ideales Menschsein bedeutet, immer zu überlegen, was das Richtige ist. Konflikten sollte man nicht aus dem Weg gehen, sondern versuchen, sie mit dem Herzen zu lösen. Auch wenn das Leben schwierig ist, ist es möglich, Freude zu empfinden.
Die Ramayana
Die Ramayana ist neben der Mahabarata das wichtigste hinduistische Epos. Niedergeschrieben wurde es der Legende nach von dem Weisen Valmiki. Die Ramayana erzählt in sieben Büchern die Geschiche Ramas, dem Königssohn von Ayodya, der 14 Jahre in der Verbannung im Wald lebt. Währenddessen wird seine treue Frau Sita nach Sri Lanka entführt. Mit Hilfe von Hanuman, dem Affengott, kann Sita befreit werden. Legendär ist Hanumans Sprung über das Meer auf die Insel Sri Lanka.
Der indische Götterhimmel
In Indien gibt es Tausende verschiedener Gottheiten, aber eigentlich sind sie alle nur Aspekte des einen Gottes, Brahman. Damit ist die göttliche Natur gemeint, die kosmische Energie, die dieses Universum erschaffen hat, die es am Leben erhält und die jedem Menschen innewohnt. Jeder Gläubige wählt die Gottheit, die ihm persönlich am nächsten steht. Manche Menschen fühlen sich zu Shiva und seiner dynamischen, verändernden Energie hingezogen, andere zum harmonisierenden und erhaltenden Aspekt, Vishnu. Jeder göttliche Aspekt enthält einen weiblichen und einen männlichen Pol, die nie getrennt gesehen werden. Während die männliche Energie (Shiva) das in sich ruhende Bewusstsein darstellt, ist die weibliche Energie (Shakti) der aktive Ausdruck dieses Bewusstseins. Am indischen Götterhimmel wird diese Einheit durch Götterpaare dargestellt. So ist zum Beispiel Shiva mit Parvati verheiratet, Vishnu ist der Ehemann von Lakshmi.
- Zum Hintergrundartikel: Hinduismus - Einheit in der Vielfalt [Interner Link]