8. - 9.2. Maha Shivaratri Die Nacht des Shiva
Shiva ist die dritte Gottheit im hinduistischen Triumvirat nach Brahma (dem Erschaffer) und Vishnu (dem Erhalter). Shiva steht für Zerstörung im Universum, aber auch für Neuschöpfung. Bevor das Alte nicht vergeht, kann nichts Neues kommen.
Shiva wird traditionell mit blauem Gesicht und blauer Kehle dargestellt. In der Hand hält er einen Dreizack, der für die drei Eigenschaften des hinduistischen Triumvirats steht: Brahma, Vishnu und Shiva. Shiva sitzt auf einem Tigerfell, um seinen Hals rollt sich eine Schlange, in seinem Haar sitzt Ganga, die Göttin des heiligen Flusses Ganges. Quer über seiner Stirn sind drei Linien aus weißer Asche gezogen, Vibhuti genannt. Sie repräsentieren Shivas ewige Existenz, seine überirdischen Kräfte und seine Macht.
Die Shiva-Nacht verbringen Gläubige im Tempel, um ihrer Gottheit zu huldigen. Sie verehren ihn mit Blumen, Reis und Früchten, Statuen von ihm werden in Honig und Milch gebadet. Die ganze Nacht wird sein Name wiederholt.
Die meisten indischen Bettelmönche, Sadhus genannt, begreifen sich als Anhänger Shivas. Sie sind mit nichts außer einem Lendenschurz bekleidet, tragen oft lange Bärte und verfilzte Haare. Ihre Haut reiben sie mit Asche ein. Sie führen ein asketisches und besitzloses Leben, denn in ihren Augen ist die Welt nichts als Maya, ein Trugbild. Die Wahrheit liegt im Göttlichen jenseits jeglicher Materie. Sadhus werden in Indien als heilige Männer angesehen und verehrt.
Shivas Ehefrau und damit weibliche Ergänzung (Shakti) ist Parvati, eine Reinkanation von Shivas erster Ehefrau Sati. Durch Parvatis Liebe und Geduld lernt Shiva, seine Energie und Zerstörungswut zu zügeln. Meistens werden die beiden gemeinsam dargestellt, in Meditation auf dem Berg Kailash sitzend. Im Hinduismus sind sie das Vorbild für das ideale Ehepaar.
- Zum Hintergrundartikel: Hinduismus - Einheit in der Vielfalt [Interner Link]