14.4. Vaisakhi Neujahresfest im Sikhismus
An diesem Tag im Jahr 1699 versammelte der 10. Guru Gobind Singh Ji seine Anhänger und gründete die Gemeinschaft der Khalsa, die zum Wohl der Menschheit betet und arbeitet.
Der Sikhismus wurde im 15. Jahrhundert in Nordindien von Guru Nanak (1469-1538) gegründet. Sein Glaube und seine Philosophie schlagen eine Brücke zwischen Hinduismus und Islam. Sikh bedeutet soviel wie Schüler.
Guru Nanak
Der Wanderprediger Guru Nanak wuchs in einer Hindufamilie auf. Er wollte zurück zur reinen Gottesverehrung und lehnte deshalb die bildhafte Darstellung Gottes, sowie Fasten oder das Besuchen von Pilgerstätten als blinde Rituale ab. Wie Christen und Muslime glauben die Sikhs nur an einen Gott. Guru Nanak lebte und lehrte nach den drei Grundsätzen: "Bete zu Gott. Arbeite hart für deinen Lebensunterhalt. Teile mit dem Anderen."
"Wie der Duft einer Blume, wie die Reflektion eines Spiegels, so ist auch Gott in dir."
Guru Nanak
Philiosophie und Glauben
Für einen Sikh gibt es nur einen Gott, ohne Namen und Form. Es ist der gleiche Gott wie in allen Religionen. Je mehr man sich von seinem Ego entfernt, umso näher kommt man dem Göttlichen. Dafür muss sich ein Gläubiger nicht vom weltlichen Leben abwenden, sondern das weltliche Leben dazu benutzen, Gott in sich und allen anderen Lebewesen zu erkennen. Nächstenliebe und Gastfreundschaft sind wichtige Tugenden im Sikhismus, die Frau ist dem Mann gleichgestellt.
Die fünf "K's"
Ein gläubiger Sikh trägt fünf äußere Merkmale seines Glaubens und seiner Hingabe zu Gott:
kesh: ungeschnittene Haare stehen für Heiligkeit und Stärke. Bei Männern wird darf auch der Bart nicht geschnitten werden
kangha: ein hölzener Kamm, als Zeichen von Reinheit, hält das lange Haar ordentlich und sauber
kacha: spezielle Baumwollunterhosen, erinnern an sexuelle Mäßigung
kara: ein Armreif aus Stahl, der die Wahrheit symbolisiert
kirpan: ein Dolch, als Symbol für die Verteidigung der Armen und Schwachen