11.-13.6. Schawuot Das jüdische Offenbarungsfest
Das jüdische Fest Schawuot dauert zwei Tage, aber heißt wörtlich übersetzt „Wochen“. Warum?
Genau sieben Wochen oder 49 Tage liegen zwischen dem Befreiungsfest Pessach und dem Fest, das an die Gabe der Tora, der jüdischen Bibel mit ihren insgesamt 613 Mitzwot, den jüdischen Ge- und Verboten, erinnert. Dieses Fest der Tora-Offenbarung am 50. Tag nach Pessach ist Schawuot. Im ursprünglichen Sinn ist Schawuot ein Erntedankfest. Als „Omer-Zeit“ werden bis heute die sieben Wochen zwischen Pessach und Schawuot genannt, bezugnehmend auf die Zeit zwischen der ersten Gerstenfrucht des Jahres, im Hebräischen "Omer", und der Weizenernte.
Zu Schawuot werden in der Synagoge die Zehn Gebote – stellvertretend für alle 613 Mitzwot – verlesen. Es werden mehrere milchige Speisen gegessen. Erinnern sollen diese unter anderem an die Trennung von Milchigem und Fleischigem in einem weit greifenden Teil der Mitzwot, nämlich in den jüdischen Speisevorschriften. Die Tora gilt in religiöser wie kultureller Hinsicht als jüdischer Inbegriff des Lernens und der Überlieferung, von Generation zu Generation. Streng religiöse Juden gehen zu Schawuot nicht schlafen, sondern widmen sich bis zum Morgengrauen dem Torastudium.