Der Vorstand der AfD ist bis nächstes Jahr gewählt. Führende AfD-Politiker sprachen sich vor dem Konvent gegen die Absetzung des bisherigen Vorstands um die beiden zerstrittenen Co-Vorsitzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen aus.

Darunter sind AfD-Vize Alexander Gauland, ein innerparteilicher Kritiker Petrys, und Thüringens Landes- und Fraktionschef Björn Höcke, der als Rechtsaußen der Partei gilt. Auch Petry selbst hält einen Sonderparteitag mit Neuwahlen des Vorstandes für unnötig. Zu dem Konvent, einer Art Kleinem Parteitag, werden etwa 55 Mitglieder aus Bundes- und Landesvorständen der AfD erwartet. Die Rechtspopulisten tagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Sie wollen keine Presse dabei haben.

Petry beliebt bei der Basis und bekannt in der Bevölkerung

Alexander Gauland

Die Vorsitzende Petry wird als das Gesicht der Partei wahrgenommen. Sie gilt auch als beliebt an der Parteibasis, deshalb könnte sie möglicherweise von einem baldigen Sonderparteitag profitieren. In den letzten Umfragen liegt die Partei bei über 10 Prozent und regelmäßig vor den Linken. Es gibt Hoffnungen bei der AfD bei den nächsten Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern sogar stärkste Partei zu werden. Der Partei fällt es schwer, sich gegen Rechts abzugrenzen. Im Frühjahr hatte sich Petry eingemischt, als Meuthen im Stuttgarter Landtag einen Abgeordneten ausschließen wollte - der Grund: dessen antisemitische Äußerungen. Seitdem gibt es zwei Fraktionen im Baden-Württembergischen Landtag.

Vor dem Konvent wird spekuliert, ob die Führung Eintracht demonstrieren will, um einen Wahlerfolg zu erreichen, denn die Partei wird auch in der Öffentlichkeit als höchst zerstritten wahrgenommen. Es gibt aber auch Meldungen, wonach sich Höcke und Meuthen vor dem Konvent verbündet hätten. Der vierte AfD-Vize, Alexander Gauland, gilt seit langem als Gegner Petrys. Auch die Vorstands-Kollegin Beatrix von Storch gilt als Unterstützerin für Jörg Meuthen.