Erstaufnahmeeinrichtung Bayernkaserne schließt zum Jahresende
Vor zwei Jahren hat sie bayernweit Schlagzeilen gemacht: Die Bayernkaserne im Norden Münchens. Damals war die Unterkunft so überfüllt, dass Flüchtlinge draußen schlafen mussten. Jetzt wird die Erstaufnahmeeinrichtung dort endgültig dicht gemacht.
Ethan, sieben Jahre, aus Nigeria und sein Freund bauen gerade einen großen Turm aus Bauklötzen, mitten auf dem großen, bunten Teppich im Family House. Das Family House, vier große Räume in Containern mitten auf dem Gelände der Bayernkaserne sind ein Zufluchtsort für Flüchtlingskinder.
Am Tisch neben Ethan und seinem Freund bastelt gerade Elisabeth Ramzews von der Inneren Mission mit Kindern Papiersterne. Sie hat das Family House mitaufgebaut, ist sozusagen ein Urgestein hier. Ramzews war dabei, als 2010 die Bayernkaserne zur Erstaufnahmeeinrichtung wurde und auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge hierher nach Freimann am Stadtrand Münchens verlegt wurden.
"Ich kann mich noch ganz gut erinnern, wie der Ministerialrat dann erklärte, ja das ist ja nur für neun Monate und dann bauen wir etwas für die Unbegleiteteten. Dann dachte ich mir, naja, Freimann war so etwas wie das Ende der Welt, das war so Apollo-13-Mission, einmal um den Mond, um nach Hause zu kommen. Und jetzt sind es sechs Jahre. Das ist unfassbar!"
Elisabeth Ramzews, Innere Mission
Heute ist ein ganzes Areal geworden, was mit einem Haus voller Flüchtlinge und ein paar Kindern ohne Eltern anfing. Nicht nur Menschen, die gerade erst in München angekommen sind, wohnen hier. Sondern auch Asylbewerber, die schon länger da sind und auf das Ergebnis ihres Asylverfahrens warten. Es gibt eine Kantine, ein Welcome-Center und eine Kleiderkammer.
Vollzeitjob in der Kleiderkammer
Vanessa Hadzic ist noch nicht ganz fertig mit allen Vorbereitungen. Aber in wenigen Minuten dürfen die Flüchtlinge, die in einer Reihe vor der Kleiderkammer stehen, nach drinnen und sich Winterkleidung aussuchen. Hadzic leitet die Kleiderkammer, ein Vollzeitjob. Angefangen hat sie als ehrenamtliche Helferin, im Sommer vor gut zwei Jahren. Damals herrschte Chaos, es waren viele Flüchtlinge in Deutschland angekommen. In der Bayernkaserne, die für 1.500 Menschen ausgelegt war, hausten um die 4.000 Flüchtlinge, erzählt sie.
"Erst einmal wars so: Oh Gott! Was ist denn hier los! Es waren so viele Menschen, es war Sommer, die haben draußen geschlafen, es war ein Riesenchaos, es war wirklich Unordnung, das war der erste Eindruck und ich dachte mir: Das kann nicht sein, dass es so bleibt."
Vanessa Hadzic
Abschied auf Raten
Vanessa Hadzic hat also mit angepackt, organisiert, stundenlang Kleidung verteilt, war zur Stelle, als vergangenes Jahr wieder so viele Menschen ankamen. Alles hier verändert sich ständig: Früher waren es Syrer und Afghanen, jetzt stehen vor allem Menschen aus Sierra Leone und Schwarzafrika Schlange vor der Kleiderkammer, statt 300 Leute täglich müssen sie und ihre Helfer jetzt nur noch etwa 50 Menschen pro Tag mit Kleidung versorgen. Und nächstes Jahr wird wieder alles anders: Dass die Erstaufnahme in der Bayernkaserne schließt, sieht Vanessa Hadzic mit gemischten Gefühlen.
"Ich war schon sehr traurig, als es hieß, das ist jetzt einfach vorbei. Es ist schon das Baby geworden, man hat das mit so viel Herzblut und mit so vielen Menschen, die daran beteiligt waren aufgebaut. Und deswegen bin ich froh, dass wir jetzt erst mal bleiben können."
Vanessa Hadzic
Jedenfalls vorerst. Denn mittelfristig sollen auf dem Gelände der Bayernkaserne Wohnungen entstehen. Aber bis dahin sollen zum Beispiel bedürftige Münchner hier Kleider bekommen können. Es wird also für Vanessa Hadzic und viele andere Helfer ein Abschied auf Raten von der Bayernkaserne. Flüchtlinge, die ab Januar ankommen, sollen fürs Erste in einem Gebäude wenige Straßen weiter unterkommen.
Kommentieren
Marc, Dienstag, 06.Dezember 2016, 13:20 Uhr
12. Könnte man die teuflische Willkommenskultur mit einem Generalstreik stoppen?
Wenn es so weiter geht, dann schafft sich Deutschland, so wie wir es kennen, ab. Mit Frau Merkel weiter so bis zum bitteren Ende? Diese Reichsbürger zeigen, dass sich schon einige Bürger von diesem Staat verabschiedet haben. Die Reichsbürger sind eine Art von einer inneren Emmigration. Die Reichen haben sich als eine äußere Emmigration schon ihre Fluchtburgen im Ausland vorbereitet.
Antwort von Holo, Dienstag, 06.Dezember, 18:28 Uhr
Sie bringen da ein wenig was durcheinander. Reichsbürger wollen primär Geld sparen. Verarmte Hirnlose, die glauben damit den Staat prellen zu können. Das sollte für Sie kein Vorbild sein und auch kein Argument.
Die Reichen sind halt reich. Na und? - Haben Sie sich schon mal bei den Fußballgrößen beschwert?
Vettel? Schuhmacher? - Arbeiten Sie mehr oder werden Sie ein Star, dann will ich ihre Meinung nochmals hören. Neider... tsss...
Antwort von Sozi, Dienstag, 06.Dezember, 19:20 Uhr
Was wollen sie uns sagen ?
Reichsbürger gibt es erst seit einem Jahr ?
Reiche bauen sich ihre Fluchtburgen seit einem Jahr ?
Ach ja, Merkel !
Thomas, Dienstag, 06.Dezember 2016, 13:10 Uhr
11. Bayernkaserne schliesst
Nächstes Jahr ist Wahl.
Nutzt diese , dass ist Eure EINZIGE Möglichkeit!
Diese Kommentare bringen überhaupt nichts - genau wie jede x-beliebige Diskussionsrunde.
Die Meinung der Bürger, unsere Sorgen interessieren niemand - das war schon immer so und wird sich nicht ändern.
Wer nichts verändern will, wählt wie bisher, andernfalls sollte man sich langsam Gedanken machen!!!
Antwort von Nichtsbringer, Dienstag, 06.Dezember, 13:20 Uhr
Thomas, Sie haben Recht.
Das Schreiben bringt nichts. Nur gute Argumente bringen etwas und die kann ich mit bestem Willen aus den Texten der besorgten "Altgedienten für Deutchland" nicht erkennen.
Oder will jemand das Rad wieder quadratisch machen?
Kurt, Dienstag, 06.Dezember 2016, 13:04 Uhr
10. Gute Frage
Gute Frage: Wie viele Parkscheinautomaten muß ein Bürgermeister von einer verschuldeten Stadt aufstellen um damit eine größere syrische Familie zu ernähren?
Antwort von Niki, Dienstag, 06.Dezember, 13:58 Uhr
Sie haben Recht, bei uns werden immer mehr Parkscheinautomaten aufgestellt und Blitzkisten auch. Sogar die Wandererparkplätze am Wald haben neue Parkschenautomaten mit Solarzellen erhalten. In den restlichen breitesten Straßen im Industriegebiet, die noch keine Parkscheinautomaten haben, wurden Verkehrsschilder mit absolutem Haltevergot aufgestellt. Die Abzocke wird immer schlimmer. Wem das noch gefällt, der kann weiterhin Angela Merkel wählen. Ich werde diesmal Merkel nich ankreuzen. Der Ertrinkende greift nach jedem Strohhalm. Für mich ist die letzte Hoffnung die AfD.
Antwort von Sozi, Dienstag, 06.Dezember, 16:36 Uhr
Genau, die Flüchtlinge und Merkel sind schuld an den Parkscheinautomaten !
Die sind auch schuld, wenn das Auto nicht anspringt und die Ampel rot ist !
Antwort von Liberaler, Dienstag, 06.Dezember, 18:22 Uhr
Sozi, treffend formuliert!
Nur eines haben Sie vergessen: Wenn man sich nur halbseiden aus asozialen Medien informiert, daran ist sie auch schuld.
Nelke, Dienstag, 06.Dezember 2016, 12:47 Uhr
9. Wer nach mehr Sozialleistungen ruft, der soll die Lasten daraus alleine tragen
Könnte man es auch formulieren.
Einigen Schreibern scheint entgangen zu sein, daß bereits viele Bemühungen in Richtung Zurückweisung nach Afrika im Gange sind.
Bevor also die immer ähnlich formulierte "Besorgnis" falschen Ursachen zugewiesen werden, schlage ich mal ein Informationsupdate vor.
Ursachen sind mehr in der Globalisierung zu suchen. Prekäre Beschäftigung, Steuerungerechtigkeiten, ineffizienter Rechtsstaat, demographische Entwicklung u.a. sind für mich Argumente, an denen Kritik und Verbesserungen zu fordern sind.
Das Flüchtlingsthema ist doch langsan ausgelutscht.
Nur die besorgten Alten für Deutschland kleben doch noch daran.
Elke, Dienstag, 06.Dezember 2016, 12:22 Uhr
8. Wer nach mehr Asyl ruft, der soll die Lasten daraus alleine tragen.
Die Syrer klagen, um für sich und für ihre Großfamilien ein unbefristetes Aufenthaltsrecht in dem deutschen Sozialsystem zu erhalten. Es braucht die massive Reduktion des Zustroms. Denn das große Problem, das ich sehe, ist die Situation und der Migrationsdruck in Afrika. Derzeit eine Milliarde Menschen, in 20 Jahren zwei Milliarden Menschen, Ende dieses Jahrhunderts vier Milliarden Menschen: Wenn wir unsere Außengrenzen nicht sichern, wenn wir nicht umstellen von einem System der Aufnahme bei uns hin zu einem System der Hilfe vor Ort – was wesentlich nachhaltiger wäre und man mit demselben Geld viel mehr Menschen helfen könnte –, dann wird der Druck einfach immer stärker steigen. Die Asylflut wird erst dann ausbleiben, wenn in D die gleiche Armut herrscht wie in Afrika.