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Gondel-Panne am Mont Blanc Erleichterung nach der Rettungsaktion

Nach einer Schreckensnacht folgt die Erleichtung: Alle Passagiere der Mont-Blanc-Seilbahn sind in Sicherheit. Mit festem Boden unter den Füßen wird vielen erst bewusst, was sie durchlebt haben.

Von: Kerstin Gallmeyer

Stand: 09.09.2016

Rettungshubschrauber am Mont Blanc | Bild: picture-alliance/dpa

"Das war eine fürchterliche Erfahrung für mich und meine Familie. Wir hatten große Angst. Jetzt will ich da nicht mehr drüber nachdenken."

Ein koreanischer Tourist nach seiner Rettung.

"Es war niemand in Lebensgefahr"

Daten & Fakten zur Seilbahn

Mehr als 4.800 Meter ragt der Mont Blanc in den Himmel. Er ist der höchste Berg innerhalb der EU. Die Bergstation der Seilbahn steht auf rund 3.800 Metern. Die Seilbahn verbindet das Bergmassiv Aiguille du Midi mit der Pointe Helbronner.

Der Mann ist einer von 33 Seilbahn-Passagieren, die die Nacht freihängend über den Gletschern des Montblanc-Massivs verbringen mussten. In ihren Vierer-Kabinen wurden sie mit Decken, Wasser und Energieriegeln versorgt. Unter den Eingeschlossenen war auch ein Kind. Man habe über die Nacht mit allen Kontakt gehalten. Niemand sei in Lebensgefahr gewesen, heißt es von der Hochgebirgs-Gendarmerie von Chamonix. Deren Kommandant Frédéric Labrunye spricht dennoch von einem schwierigen Einsatz:

"Man muss sich bewusst machen, dass wir von einer Anlage reden, die sich in 3800 Metern Höhe befindet. Im Herzen eines der größten Gletschers in Europa."

Frédéric Labrunye

Bis zum späten Abend hatten französische und italienische Bergungsteams mit viel Aufwand versucht, die eingeschlossenen Berg-Touristen zu befreien. Das gelang allerdings nur bei 77 Passagieren. Einige konnten mit Hubschraubern aus den Kabinen gezogen werden – andere, deren Gondeln nah genug über dem Boden hingen, wurden abgeseilt. Als die Dunkelheit hereinbrach und Wolken aufzogen, brachen die Rettungsmannschaften die Helikopterflüge ab. 12 Menschen konnten allerdings noch spät in der Nacht aus ihren Kabinen befreit werden. Auch bei ihnen - großes Aufatmen:

"Wir waren mehrere Stunden in der Seilbahnkabine, seit dem Nachmittag als die Seilbahn plötzlich stoppte. Sie konnten uns erst nach Mitternacht herausholen, das war sehr strapaziös."

Gerettete Touristin

Am Donnerstag-Nachmittag war die Panorama-Seilbahn auf einem fünf Kilometer langen Teilabschnitt, der zwei Berge des Mont-Blanc-Massivs miteinander verbindet, stehen geblieben. Die Kabel der in den 50er Jahren gebauten Seilbahn hatten sich verdreht. Es habe einen starken Windstoß gegeben, sagt Mathieu Dechavanne von der Betreibergesellschaft. Die sogenannten Zug- und Trägerkabel hätten sich verheddert.

Techniker konnten das Problem am Morgen in den Griff bekommen und die Seilbahn wieder zum Laufen bringen, sodass auch die letzten 33 Passagiere nach einer anstrengenden Nacht geborgen werden konnten.

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websaurier, Freitag, 09.September 2016, 14:49 Uhr

1. Hochachtung!


Meine Hochachtung gilt allen Helfern und Einsatzkräften, die in solchen Fällen präzise und routiniert helfen können!!!
Herzlichen Dank!