Dylan nimmt Nobelpreis an Nicht mehr sprachlos
Nach langem Schweigen hat sich Bob Dylan erstmals zur Auszeichnung mit dem Literatur-Nobelpreis geäußert. Er wolle ihn naürlich annehmen und auch zur Verleihung nach Stockholm kommen - vielleicht.
Er sei einfach sprachlos gewesen, als er vom Preis erfuhr, hat Bob Dylan in einem Gespräch mit Sara Danius von der Schwedischen Akademie erklärt. Und diese Sprachlosigkeit dauerte fast zwei Wochen. In der Zeit ließ er Hinweise auf den Preis auf seinen Seiten im Internet löschen und erwähnte die Auszeichnung bei Konzerten mit keinem Wort.
"Silent Bob"
Diese Arroganz hatte man ihm in Schweden äußerst übel genommen, auch wenn die Akademie keine offiziellen Kommentare dazu gab. Doch die Kritik an seinem Verhalten war nicht zu überhören. Und vielleicht hat der Sänger, dem man in Schweden schon den Spitznamen "Silent Bob" gegeben hatte, sein Schweigen auch deshalb gebrochen.
"Wer träumt schon von so etwas?... Ich schätze diese Ehre sehr."
Bob Dylan im 'Telegraph' zur Auszeichnung mit dem Nobelpreis
"Er war höflich"
Porträt
Danius bestätigte im Schwedischen Rundfunk, dass sie eine gute Viertelstunde mit Bob Dylan telefoniert habe. Die Atmosphäre des Gesprächs sei sehr freundschaftlich gewesen. Dylan habe sich dankbar gezeigt. Er war "höflich und zu Scherzen aufgelegt".
Allerdings ließ er offen, ob er den Preis bei der feierlichen Verleihung am 10. Dezember persönlich in Stockholm entgegen nimmt. Wenn es nur irgend möglich sei, werde er aber kommen, hat Dylan in einem Interview mit einer britischen Zeitung erklärt.
"Darüber lasse ich andere Leute entscheiden... Die Akademiker sollten das wissen, ich bin dafür nicht wirklich qualifiziert. Ich habe da keine Meinung."
Bob Dylan im 'Telegraph' zur Frage, ob er sein Werk für nobelpreiswürdig hält.