Der Datensatz mit 790.724 verschiedenen E-Mail-Adressen samt zugehörigen Nutzernamen und Passwörtern wurde vom US-Onlinemagazin "Vice" mit Hilfe eines IT-Sicherheitsexperten verifiziert. Die Zugangsdatensätze, die offenbar aus einem Einbruch in die "Brazzers"-Server im Jahr 2012 stammen, scheinen demnach echt zu sein.

Sicherheitslücke mittlerweile geschlossen

Wie ein Sprecher der Porno-Webseite gegenüber Vice erklärte, handelt es sich um Zugangsdaten für das Forum von "Brazzers", in dem Nutzer diskutieren und sich Nachrichten schicken können. Dieses werde von einem Drittanbieter betrieben. Der Einbruch sei über eine mittlerweile geschlossene Sicherheitslücke in der dort eingesetzten "vBulletin"-Forensoftware möglich gewesen.

"Brazzers" und "Brazzersforum" teilten sich Daten

Allerdings: Das "Brazzersforum" und das "Brazzers"-Hauptangebot haben die Zugangsdaten untereinander ausgetauscht. Hat ein Nutzer also nicht für beide Angebote unterschiedliche Zugangsdaten verwendet, bekamen die Hacker mit seinem Foren-Zugang gleichzeitig seinen "Brazzers"-Zugang. Entsprechend hätten zwei stichprobenartig kontaktierte Nutzer, die in dem kopierten Datensatz vorkommen, "Vice" gegenüber angegeben, dass sie zwar "Brazzers", aber nie das zugehörige Forum genutzt hätten.

"Brazzersforum" derzeit offline

Während die Zugangsdaten zum Pornoportal "Brazzers" im Grunde nicht mehr verraten, als dass sich jemand für Pornografie interessiert oder einmal interessiert hat, sind die Zugangsdaten zum Forum womöglich deutlich problematischer: Sie erlauben Einblicke in individuelle intime Gedanken der Betroffenen und auch zu deren persönlichen Nachrichten. Und sie ermöglichen es Dritten theoretisch, das Forum unter falschem Namen zu nutzen. "Brazzers" hat das Forum nun vorübergehend vom Netz genommen.