54

Sechs Thesen zum Brexit Heilige Kühe in Hinterzimmern

Was ist da auf der Insel eigentlich passiert? Was lässt sich daraus folgern? Und was verrät es über die Demokratie in Europa anno 2016? Sechs Thesen zum Brexit.

Von: Michael Kubitza

Stand: 27.06.2016 |Bildnachweis

Blaue Kuh liegt auf britischer Flagge | Bild: colourbox.com/Montage BR

Nachrichtensplitter einer Woche: In Österreich streiten ein Grüner und ein FPÖ-Mann vor Gericht um das Präsidentenamt. In Rom macht ein politischer Erdrutsch eine Frau zur Bürgermeisterin, die kaum politische Erfahrung hat und von der Protestbewegung eines Fernsehkomikers getragen wird. Großbritannien verabschiedet sich nach 43 Jahren aus der EU. Donald Trump wird 45. Präsident der USA - nein, das doch (noch) nicht. Klar ist aber: Das Undenkbare ist nicht "unpassierbar". Das erinnert an Tschernobyl, ist aber kein Gau, sondern allenfalls ein Störfall der Demokratie. Schon knapp zwei Prozentpunkte mehr Begeisterung für Europa hätten gereicht, und die Briten wären "in".







54

Kommentieren

Alle Antworten einblenden

Doris, Dienstag, 28.Juni 2016, 17:49 Uhr

6.

Wichtig, erscheint mir vor allem Punkt 3 , solange die EU nur ein Wirtschaftsverbund und kein e Wertegemeinschaft ist, bleibt sie verwundbar.

schwarzseher, Dienstag, 28.Juni 2016, 16:23 Uhr

5. Ludwig Thoma sagte...

" vox populi, vox Rindvieh" - und meinte : "Die Dümmereren sind auch die Mehreren".... hat er nun etwa Recht ?
?
Das ist nicht sicher, aber sog. Plebiszite a la Stuttgart 21 - oder sogar direkte Demokratie in der Schweiz a la "Masseneinwanderungsinitiative" weißen ein bedenkliche Muster auf : je schwieriger das Thema ist, desto leichter lässt sich "Volkes Stimme" durch die Medien manipulieren.
Im Grunde haben doch wohl viele Engländer bei der Abstimmung die "Sun", d.h. deren Parolen gewählt. Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
Kommentar-Richtlinien bearbeitet.

  • Antwort von franke, Donnerstag, 30.Juni, 08:33 Uhr anzeigen

Zenzi, Dienstag, 28.Juni 2016, 09:37 Uhr

4. EU ist ein Wirtschaftssystem

Ich halte die Darstellungen in den Medien zum Brexit auch für viel zu negativ. Es sollte nun versucht werden die Chancen für Großbritanien (oder heißt es nun "Kleinbritanien" ;-) dazustellen. Für die Schweiz war es damals das Beste der EU nicht beizutreten. Für die Bürger ergeben sich wahrscheinlich mehr Chancen ohne die Wirtschaftsgemeinschaft "EU" die ausschliesslich auf Wachstum ausgerichtet ist und nicht auf konsolidierung der gesunden Werte für uns Bürger und die schonung der Erdressourcen: Würde man Bürger fragen würden sie mehr "Bio" wollen; fairen, gerecht bezahlten Handel, weniger Spritzmittel und antibiotokagesteuerte Landwirtschaft. Doch das steht gegen die Interessen des Wirtschaftssystems EU. Die WERTE, was für uns Bürger wichtig ist, werden von "der EU" nicht umgesetzt.

  • Antwort von G.W., Dienstag, 28.Juni, 12:48 Uhr anzeigen

Basti , Dienstag, 28.Juni 2016, 08:52 Uhr

3. Demokratie ade

Zitat: Schon knapp zwei Prozent mehr Begeisterung für Europa hätten gereicht, und die Briten wären "in".
Schröder hat damals ganz knapp die Wahl gegen Merkel verloren. Hofer in Österreich hat ganz kanpp die Wahl zum Bundespräsidenten verloren.
Das jetzige Gejammer über das knappe Ergebnis zum Brexit zeigt doch nur das schwache Demokratieverständnis der Medienelite.

  • Antwort von franke, Donnerstag, 30.Juni, 08:31 Uhr anzeigen

Basti, Dienstag, 28.Juni 2016, 08:43 Uhr

2. Demokratieverständnis fraglich

Wer folgert, über wichtige Dinge dürfe man das Volk eben nicht abstimmen lassen, der hat Demokratie nicht verstanden.
Wer zu lange an der Bevölkerung vorbei regiert, befeuert auf Dauer nur Populisten und muss sich nicht wundern wenn es geballt kommt.

  • Antwort von MarieS, Dienstag, 28.Juni, 10:11 Uhr anzeigen

  • Antwort von Zwiesel, Dienstag, 28.Juni, 19:54 Uhr anzeigen

  • Antwort von Stefan, Donnerstag, 30.Juni, 17:25 Uhr anzeigen