Haushalt 2017 Schwarz-rote Harmonie und Schäubles Warnung
Der Bundestag hat mit den Schlussberatungen über den Haushalt für das kommende Jahr begonnen. Der Etatentwurf sieht für das Wahljahr Ausgaben des Bundes von insgesamt 329 Milliarden Euro vor, das sind knapp vier Prozent mehr als in diesem Jahr.
Noch einmal vor dem Bundestagswahlkampf wollen Union und SPD Harmonie demonstrieren und feiern sich für die schwarze Null im kommenden Jahr. Der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Eckhart Rehberg (CDU), lobt den Etat gleich aus mehreren Gründen. Der Haushalt sei generationengerecht, zukunftsfest und gebe die richtigen Antworten zur Bekämpfung von Fluchtursachen.
"Der Haushalt ist sozial ausgewogen und er ist länder- und kommunalfreundlich."
Eckhart Rehberg
Rehbergs SPD-Kollege Johannes Kahrs lobte vor allem die Mehrausgaben für verschiedene soziale Projekte. So gebe der Bund für Integration in Arbeit und Ausbildung 2,2 Milliarden Euro mehr aus. Für Sprachförderung gebe es ebenfalls mehr, und auch die Bereiche Wohnungsbau und Stadtentwicklung bekämen 1,3 Milliarden Euro zusätzlich.
Opposition: sozialer Zusammenhalt gefährdet
Dagegen sieht die Opposition den sozialen Zusammenhalt gefährdet. Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Gesine Lötzsch von der Linkspartei, hält Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vor, er habe die guten Rahmenbedingungen nicht genutzt.
"Niedrige Zinsen, niedriger Wechselkurs und billiges Öl wären großartige Voraussetzungen gewesen für einen Finanzminister, endlich eine Gerechtigkeitsoffensive zu starten."
Gesine Lötzsch
Schäuble warnt vor Selbstzufriedenheit
Die guten Umstände bestreitet Schäuble gar nicht. Er aber findet, damit habe die Bundesregierung erst die Möglichkeiten gewonnen, "dass wir neue Aufgaben, die wir so nicht erwartet haben - und die Migrationsherausforderung ist ja schon erwähnt worden - bewältigen konnten." Und zwar, so Schäuble weiter, "ohne dass wir bei irgendwelchen Leistungen kürzen mussten". Und natürlich auch ohne neue Schulden. Gleichzeitig warnte Schäuble aber die Deutschen vor Selbstzufriedenheit.
"Wir werden auch mit der absehbaren demographischen Entwicklung größere Herausforderungen in den sozialen Sicherungssystemen haben."
Wolfgang Schäuble
Schäuble fügt hinzu, dass sich diese Entwicklung auch durch eine gesteuerte Zuwanderung nur mildern lasse.
Grüne: Haushalt der verpassten Chancen
Diese Herausforderungen sieht auch die Opposition. Der haushaltspolitische Sprecher der Grünen, Sven-Christian Kindler, fordert als Konsequenz mehr Investitionen, er spricht von einem Haushalt der verpassten Chancen: "Das ist keine Antwort auf die bröckelnden Schulen in diesem Land, keine Antwort auf langsames Internet und keine Antworten auf bezahlbare Wohnungen", so Kindler. Eine Kritik, die auch die Linken teilen und sich dabei auf Empfehlungen der EU-Kommission beziehen.
Finanzminister Schäuble richtete seine Erwiderung daher lieber gleich nach Brüssel als an die Opposition: Deutschland habe zwischen 2005 und 2015 seine Investitionen deutlich stärker gesteigert als der EU-Durchschnitt. "Ich finde also", so Schäuble, "die Empfehlungen der Kommission gehen irgendwie an den falschen in der europäischen Politik".
Die Kommission, so Schäuble, solle sich lieber um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern, nämlich die Kontrolle, ob die Budgetplanungen der einzelnen Länder europäischen Regeln entsprächen. Mit keinem Wort erwähnte Schäuble seine Überlegungen, private Investoren in die geplante Autobahngesellschaft mit einzubeziehen. Redner von SPD, Grünen und Linken kritisierten dieses Vorhaben und es wird in den Haushaltsberatungen bis Freitag sicherlich noch einmal eine Rolle spielen.
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Kritischer Hörer, Dienstag, 22.November 2016, 20:49 Uhr
10. Schäuble: Verstößt gegen EU-Regeln (Schuldenobergrenze, Exportobergrenze)
Die "Schwarze Null" ist Augenwischerei.
Schäuble verstößt - wie schon in den Jahren zuvor - weiterhin gegen die Schuldenobergrenze von 60 %, außerdem gegen die Exportobergrenze von 6 %.
pfaffenwinkel, Dienstag, 22.November 2016, 19:44 Uhr
9. Schäubles Finanzverständnis
Man kann den ÖR-Sendern ja vieles vorwerfen und einiges ist auch berechtigt. Fastfood-Sendungen und sinnlose Talkshows. Jedoch eines nicht: Es gibt durchaus wissenswerte Hintergrundinformationen, die sich sehen und hören lassen können. Wo ist unser Geld? Welch sinnlose Ausgaben wurden getätigt. Wer dies präzise wissen will, der kann sich informieren. Nachzuhören auf: „Wer den Wind sät… Was westliche Politik im Orient anrichtet | Michael Lüders | SWR Tele-Akademie“. Und dann möge uns jemand erklären, dass wir finanzielle Bringschuld an diesem Desaster haben! Da hat Deutschland "keine Aktien drin". Auch nicht mit "Vergangensheitszüchtigung".
München_2016, Dienstag, 22.November 2016, 18:18 Uhr
8. Schäubles Warnung
Frau Merkel ist dies so gewöhnt aus der Vergangenheit. War kein Geld mehr da, wurde die alte Bundesrepublik „angezapft“. Das haben die 42 Jahre ausgehalten, bis zum Konkurs. Das Volk kam zuletzt. Schäuble sollt dies wissen. Ich hoffe, es steht uns nichts Ähnliches bevor.
muc, Dienstag, 22.November 2016, 17:53 Uhr
7. Schwarz-rote Harmonie und Schäubles Warnung
Die Konservativen (CDU/CSU) waren die schärfsten Kritiker der ehem. DDR-SED. Genau die haben eine ehemalige Funktionärin zur Vorsitzenden und Bundeskanzlerin gemacht. Jetzt ist das Staunen groß, dass nichts funktioniert. Die letzten Jahre wurden Milliarden „versemmelt“ für Angelegenheiten, die uns nichts angehen. Und ein Erzkonservativer (Schäuble) hat dies alles mitgemacht. Jedoch ist Frau BK dies aus der Vergangenheit gewöhnt. Wenn im sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat kein Geld mehr da war, dann wurde sich dies aus der alten Bundesrepublik besorgt. Die Methoden sind ja allgemein bekannt.
wm, Dienstag, 22.November 2016, 13:13 Uhr
6. Nach der BT-Wahl......
.......mit den heutigen "Murksern" an der Spitze........im Westen nichts neues!
Wie gehabt, Vergackeierung für weitere 4 Jahre!