ARD-Deutschlandtrend Deutsche stehen hinter US-Demokratin Hillary Clinton
Für die Bundesbürger ist klar, für wen sie bei der Wahl des US-Präsidenten stimmen würden: Hillary Clinton. Über die Hälfte sind laut ARD-Deutschlandtrend skeptisch beim CETA-Abkommen mit Kanada. Die Bundesregierung verliert zwar an Zustimmung, die Große Koalition bleibt aber stabil in den Umfragen.
In knapp einer Woche finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt - wenn die Deutschen entscheiden könnten, wäre die Wahl deutlich klarer entschieden als bei den Nachbarn in Übersee. Die Umfrage von Infratest Dimap für den ARD-Deutschlandtrend ergab, dass 75 Prozent hierzulande für die Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton sind. Nur vier Prozent würden den Republikaner Donald Trump wählen. Im Vergleich zum Oktober verliert Clinton allerdings elf Punkte. Der Anteil der Menschen, die sich für keinen der beiden entscheiden können, nimmt dagegen um 13 Punkte auf 20 Prozent zu.
Sollte Donald Trump der neue US-Präsident werden, erwarten gut drei Viertel der Deutschen (77 Prozent), dass die Beziehungen zu den USA sich verschlechtern. Für den Fall, dass Hillary Clinton die Wahl gewinnt, gehen 80 Prozent der Deutschen davon aus, dass sich die deutsch-amerikanischen Beziehungen nicht grundlegend verändern würden.
Unentschieden, ob CETA Deutschland etwas bringt
Die Skepsis in Deutschland gegenüber dem Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) kommt auch im ARD-Deutschlandtrend zum Ausdruck. CETA-Kritiker befürchten eine Schwächung des deutschen Verbraucherschutzes. Gut die Hälfte der Bevölkerung (53 Prozent) sieht das auch so, ein Drittel (32 Prozent) hat dahingehend keine Sorge. In der Frage, ob das Abkommen Vorteile für die deutsche Wirtschaft bringt, gehen die Meinungen auseinander: Vier von zehn Deutschen (41 Prozent) glauben an einen positiven Impuls durch CETA, gut ein Drittel (35 Prozent) erwartet keine ökonomischen Vorteile.
Kritik an Arbeit der Bundesregierung nimmt zu
Die Zufriedenheit mit der Bundesregierung ist in den letzten Wochen gesunken. Aktuell sind 43 Prozent der Bürger zufrieden mit dem schwarz-roten Kabinett, das sind fünf Punkte weniger als im Oktober. Mehr als die Hälfte (56 Prozent, +4 Punkte) äußert sich aktuell hingegen kritisch. Ein Großteil der Deutschen (94 Prozent) ist sich einig, dass sich die Koalitionspartner zu wenig um gemeinsame Lösungen bemühen.
Das gilt auch für die Suche nach einem Kandidaten für das Bundespräsidentenamt. 76 Prozent fänden es gut, wenn es einen gemeinsamen Vorschlag aus Union und SPD gäbe. Kritisch wird auch die Vorgehensweise der bayerischen CSU in Berlin gesehen. Zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent, +4 im Vergleich zum August) meinen, dass der CSU die eigenen Interessen wichtiger sind als der Erfolg der Bundesregierung.
Sonntagsfrage: Große Koalition stabil
Wäre diesen Sonntag die Bundestagswahl, kämen CDU und CSU wie im Oktober wieder auf 33 Prozent, die SPD auf 22 Prozent. Drittstärkste Kraft würde die AfD (13 Prozent), sie verliert aber einen Punkt. Auf zwölf Prozent - und damit auf einen Punkt mehr als im Vormonat - kämen die Grünen bei der Wahl.
Mit diesem Ergbenis wäre neben einer Fortsetzung von Schwarz-Rot auch eine sogenannte "Jamaika"-Koalition aus Union, Grünen und FDP drin. Ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linken oder eine schwarz-grüne Koalition hätte dagegen keine Mehrheit.