Bayerischer Windenergietag Ende einer Flaute?
Zum ersten Mal seit drei Jahren hat die Windkraftbranche wieder zum Bayerischen Windenergietag eingeladen. In den Vorjahren kam die Veranstaltung nicht zustande, weil die neuen Abstandsregeln die Branche in Bayern regelrecht lähmte. Nun soll neuer Schwung in die Energiewende kommen.
Es geht darum, Präsenz zu zeigen, sich mal wieder untereinander auszutauschen und vor allem die verbleibenden Chancen in Bayern auszuloten. Denn seit Einführung der sogenannten 10H-Regelung vor genau zwei Jahren sind fast alle Bemühungen, neue Standorte für Windräder zu beantragen, zum Erliegen gekommen. Den Grünen im Bayerischen Landtag zufolge sind in den ersten drei Quartalen des Jahres lediglich 43 Anlagen neu beantragt worden.
Allerdings werden derzeit immer noch Projekte fertiggestellt, die vor November 2014 beantragt wurden. Sie müssen die Vorgabe 10H nicht erfüllen, dürfen also näher an Wohngebäuden stehen, als zehnmal ihre Höhe. Im ersten Halbjahr konnten so noch 65 Windräder in Bayern ans Netz gehen, so der Bundesverband Windenergie. Jetzt sind es insgesamt fast exakt 1.000. Auch im kommenden Jahr werden noch einige hinzukommen. Dann aber ist Schluss mit den Genehmigungen nach alter Regelung.
Klares Ziel: Ausnahmen von der Regel
Die Branche will deshalb auf dem bayerischen Windenergietag jetzt möglichst viele Kommunen davon überzeugen, Ausnahmeregelungen von 10H zuzulassen. Im Jahr 2015 wurden gut drei Prozent des in Bayern produzierten Stroms mit Windrädern erzeugt. 10 Prozent sollten es bis 2020 einmal werden.