Fakes auf Facebook Einsam auf dem Zuckerberg
Seit der US-Wahl steht Facebook im Kreuzfeuer der Kritik. Der Vorwurf: Massenhaft geteilte Falschmeldungen auf Facebook sollen Donald Trump zum Wahlsieg verholfen haben. Facebook-Chef Zuckerberg hält die Idee für "verrückt". Doch sogar einige Mitarbeiter des Unternehmen sehen das anders.

Am Sonntag legte Facebook-Chef Mark Zuckerberg noch einmal nach - in einem Post auf seiner eigenen Facebook-Seite: Über 99 Prozent der Inhalte auf der Plattform seien authentisch, schrieb Zuckerberg da. Hoaxes und Falschmeldungen machten nur einen unbedeutenden Teil der Masse an Inhalten aus. Und überhaupt: Die Wahrheit sei schwer zu finden.
Facebook-Mitarbeiter meutern gegen den Chef
Doch mit dieser Haltung ist Zuckerberg zunehmend alleine. Mittlerweile proben sogar Facebook-Mitarbeiter den Aufstand. Laut einem Bericht des Nachrichtenportals Buzzfeed News haben mehrere Dutzend Mitarbeiter eine interne Arbeitsgruppe gegründet, die sich überlegen will, wie Facebook in Zukunft gegen Falschmeldungen in dem Sozialen Netzwerk vorgehen könnte. Dazu finden zur Zeit offenbar noch geheime Treffen statt. Facebook habe ihnen verboten, mit der Presse zu sprechen. Deshalb wollten die Facebook-Mitarbeiter derzeit noch anonym bleiben, schreibt Buzzfeed News. Im Gegensatz zu ihrem Chef seien sie aber überzeugt, dass Falschmeldungen die Wahl durchaus beeinflusst haben.
"Die Idee ist überhaupt nicht verrückt. Verrückt ist, wenn er (Zuckerberg, Anm. d. Red.) die Idee einfach so abbügelt, obwohl er und alle im Unternehmen wissen, dass Fakes den ganzen Wahlkampf über unser Netzwerk geflutet haben."
Anonymer Facebook-Ingenieur gegenüber Buzzfeed News
Auch in Deutschland ist die Diskussion bekannt
Die Diskussion ist nicht neu. Vor gut einem Jahr gab es in Deutschland eine öffentliche Diskussion über den Umgang von Facebook mit Falschinformationen. Die Leidtragenden der falschen Storys damals meistens: Flüchtlinge. Die Bundesregierung setzte sich deshalb sogar mit Facebook-Verantwortlichen zusammen - ohne durchschlagenden Erfolg.
Doch mit der Wahl des neuen US-Präsidenten Trump, der im Wahlkampf mehr log, als jeder andere Kandidat vor ihm, hat die Diskussion eine neue Brisanz erreicht. Übrigens ist sogar Trump selbst der Auffassung, dass soziale Medien ihm des Wahlsieg zumindest erleichert haben. In der CBS-Fernsehsendung "60 Minutes" verkündete der designierte neue Präsident:
"Facebook, Twitter und Instagram haben mir zum Sieg verholfen."
US-Wahlsieger Donald Trump
Abwegig ist die Idee nicht: 28 Millionen Follower auf Twitter und Facebook konnte Trump zuletzt per Mausklick erreichen, deutlich mehr als Hillary Clinton (21 Millionen). Dazu kommt: Trumps Posts wurden deutlich häufiger geteilt als die der Clinton-Kampagne.
Gegen die Reichweite von Trump haben aber auch die meisten Kritiker nichts einzuwenden. Sie stören sich eher an Falschmeldungen, die von vorwiegend rechten Portalen geteilt wurden. Die behaupteten etwa, der Papst habe sich öffentlich für Trump ausgesprochen oder ein Verdächtiger im Fall der Clinton-Emails sei tot aufgefunden worden. Auch immer wieder ein Thema: der angeblich prekäre Gesundheitszustand der demokratischen Kandidatin. Oft wurden die Nachrichten zwar im nachhinein als Fakes entlarvt, doch vorher wurden sie meist bereits tausendfach geteilt.
Trump-Propaganda von mazedonischen Teenagern
Die Verbreiter der Nachrichten müssen dabei nicht einmal ideologisch motiviert sein. Buzzfeed News veröffentlichte kurz vor der Wahl eine Recherche, wonach hundert pro-Trump Webseiten von einer mazedonischen Kleinstadt aus betrieben wurden. Und zwar nicht von Republikanern, sondern von Teenagern, die damit lediglich ein paar schnelle Dollars verdienen wollten. Sie hätten es auch mit Fake-News über Bernie Sanders und linke Themen probiert, berichteten die Nachwuchs-Propagandisten, aber nichts wurde so massiv geteilt wie News für Trump-Supporter.
Zumindest diese Sorte Fake-News könnte bald weniger werden. Google verkündete am Montag, dass das Unternehmen Seiten, die vorwiegend falsche oder irreführende Nachrichten posten, aus seinem AdSense-Programm werfen wird. Mit AdSense können die Seitenbetreiber über Google Werbung auf ihren Seiten schalten und damit Geld verdienen. Und auch Facebook hat die Nutzungsbedingungen seines Werbenetzwerks aktualisiert, so dass Betreiber von Fake-News-Seiten auch hier nicht mehr mit Einnahmen rechnen können. Doch dieser Schritt kann nur der Anfang sein, denn der Rauswurf aus den Werbenetzwerken könnte zwar mazedonischen Teenagern die Lust am Nachrichtenbusiness nehmen, wer aus ideologischen Gründen Falschmeldungen verbreitet, wird sich davon allerdings kaum beeindrucken lassen.
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Ralf, Mittwoch, 16.November 2016, 08:15 Uhr
3. Fast alle Politiker haben ihre Tricks angefangen mit abgeschriebener Doktorarbei
Benny Sanders hätte die Wahl für die US-Demokraten vermutlich gewonnen, aber den haben die raffinierten aggressiven Clintons bekämpft und so dem Trump unbewußt geholfen Präsident zu werden. Über die unsauberen Tricks und über die Korruption der Clintons schreibt man in D nichts. Da haben Saudi-Arabien, Katar und die Rüstungsindustrie bei Clinton die vielen gespendeten Millionen auf das falsche Pferd gesetzt. Die Rüstungsindustrie braucht für steigende Umsätze einen Kalten Krieg, Spannungen und Mistrauen zwischen Staaten, Regime Cchange und immer neue Konflikte, die will aber Trump nicht liefern. Daher die starke Kritik und Propaganda gegen Trump. D verdient nämlich auch viele Milliarden mit Rüstungsexporten.
Antwort von Regine, Mittwoch, 16.November, 08:53 Uhr anzeigen
Natürlich, wir alle wissen, dass Clinton keine Heilige ist. - Und dass Trump die Wahl nur gewonnen hat, weil die Demkraten ausgrechnet sie ausgewählt hatten.
Aber Trump ist jetzt nun mal Präsident, und daher richtet sich die Aufmerksamkeit auf ihn. - Und sein extremst agressiver, menschenverachtender Wahlkampf war nun mal ohne Beispiel.
Antwort von Didier, Mittwoch, 16.November, 10:19 Uhr anzeigen
Natürlich wurde in D darüber berichtet, daß Bernie Sanders unsauber aus dem Wahlkampf geschubbst wurde. Auch konnte man hier lesen, was die Clintons so alles treiben.
Man sollte sich vor Augen halten, daß Verschwörungsnetzwerke alle Informationen durch ihren Fleischwolf drehen und hernach alles nochmal paranoid schitzo verhackstücken, dann alles versalzen bis am Ende Leute, die einfach nur an der Oberfläche kratzen, diesen Unfug glauben und kopflos mit einstimmen in das Lied von Groll, Hass, Unfrieden etc. Nebenbei bemerkt frage ich mich, welche Geheimdienste fiese, verdrehte Informationen unters Volk ins Internet streuen. Dort verselbständigt sich ganz schnell etwas, das sich ein Mensch in irgendeinem Büro eines Geheimdienstes ausdachte. War auch früher, vor dem Internet gang und gäbe. Fehlinformationen verbreiten sich durch eine Bevölkerung ziemlich schnell und eine aufgebrachte Bevölkerung kann eine Regierung recht effizient in Schwierigkeiten versetzen.
Selberdenker, Mittwoch, 16.November 2016, 07:53 Uhr
2. Richtig so, entschlossenes Vorgehen ist wichtig
Die US Wahl und die nachfolgende Berichterstattung über das Wahlergebnis hat gezeigt dass manche Bürger nicht wählen sollten.
Eine ungefilterte Berichterstattung , noch dazu aus unseriösen Internetquellen, führte in Kombination mit Wahlrecht für alle dazu das so etwas passieren konnte.
Ok, Wahlrecht am IQ oder an der Parteizugehörigkeit festmachen geht nicht, aber den Nachrichtenfluss könnte man schon stärker und besser kontrollieren.
Vielleicht sollte die US Medienlandschaft prüfen ob Formate wie das MOMA nicht etwas für den US-Bürger wären.
dildoldi, Mittwoch, 16.November 2016, 07:16 Uhr
1. Ihr könnt es nicht akzeptieren
Haben die Facebook Portale das Wahlrecht ? Und selbst wenn das alles Falschmeldungen gewesen sein sollen, na und ? Dass die Leute ihre Wahlentscheidung eben so und nicht anders getroffen haben, hat euch nichts anzugehen, das nennt man Wählerwillen ! Akzeptiert es endlich ! Und wenns euch nicht passt, wandert aus nach Hurra USA und wählt beim nächsten Mal das "Richtige" ! Und jetzt verschont einen bitte mit diesem völlig irrelevanten Quatsch ! Man könnte fast meinen, der US Präsident wird bei uns mitgewählt !
MfG
Antwort von Wolf, Mittwoch, 16.November, 07:39 Uhr anzeigen
Hoooo,ganz ruhig Brauner......
Antwort von Gert, Mittwoch, 16.November, 07:40 Uhr anzeigen
Dildoldi, Sie sprechen mir aus der Seele. Egal ob man Trump jetzt sympathisch findet oder nicht, das Ergebnis ist jetzt so ausgefallen und auch das US-Wahlrecht ist so wie es ist und scheint sich ja auch über 200 Jahre bewährt zu haben. Aber auch wenn man auf ARD oder ZDF Nachrichten oder Magazinsendungen sieht, man sieht immer nur Demonstranten gegen Trump oder irgendwellche C-Promis die sich ganz bestürzt über die Wahl von Trump äußern. Wenn Clinton die Wahl gewonnen hätte, würden uns dann auch solche Bilder gezeigt? Oder würde man dann sehen, wie sich angeblich die ganze USA feiernd in den Armen liegt?
Antwort von Regine, Mittwoch, 16.November, 08:13 Uhr anzeigen
dildoldi, was regen Sie sich so auf? Sind Sie persönlich betroffen? Wahrscheinlich, denn es geht hier ja auch um all die Falschmeldungen der Rechten hier in Deutschland.
Antwort von Truderinger, Mittwoch, 16.November, 08:14 Uhr anzeigen
@Diddel, das wäre ja alles soweit ok, aber du und deinesgleichen akzeptiert die Wahlergebnisse in Deutschland auch nie! Also sei mal bitte nicht so empfindlich! Es ist wie immer: Austeilen könnt ihr wie die Wilden, aber ihr winselt sofort, wenn euch was nicht gefällt. Und ja, wir haben es verstanden: Euer geliebter Grabscher Trump ist Präsident! Ein Hoch auf euch!
Antwort von Zwiesel, Mittwoch, 16.November, 08:33 Uhr anzeigen
@dildoldi:
Sie schreiben "Und selbst wenn das alles Falschmeldungen gewesen sein sollen, na und ?"
Sie machen gar nicht erst den Versuch, den Inhalt des Berichts anzuzweifeln. Mit Ihrem "na und" zeigen Sie mit welchen Mitteln Sie und Ihresgleichen selbst arbeiten. Fakten und Wahrheiten sind Ihnen egal, wenn Lügen und Falschmeldungen zu Ihrem menschenverachtenden Ziel führen, dann werden Sie rücksichtslos eingesetzt.
Und, warum verschonen Sie uns nicht mit Ihrem völlig irrelevanten Quatsch. Das schlimmste für Sie und Ihresgleichen sind Menschen, die es wagen gegen Ihre Hetze und Lügen zu schreiben und dagegen aufzustehen. Sie hätten gerne die Hoheit über solche Foren.
Antwort von dildoldi, Mittwoch, 16.November, 08:58 Uhr anzeigen
Trudl, Du und Deine grünen Genossen leiden an etwas, was man kognitive Dissonanz nennt. Du schliesst grundsätzlich von Dir auf Andere, behauptest irgendetwas und nimmst Deine eigenen Behauptungen dann als Referenz für ...ja was eigentlich ? Akzeptanz des Wahlergebnisses in Deutschland ? Und deswegen dürfen die "Demokraten" in USA Rabatz machen ? Und was das Austeilen und Einstecken betrifft, na komm, Trudl, hast in den Spiegel geschaut und, ruckzuck, gleich wieder gewusst, was beim Anderen falschläuft ? Euer grüner Ortsverein kann stolz auf Dich sein ! In dem Sinne : weiter so mit demokratischer Hetze ! Der richtige Zweck heiligt schliesslich alle Mittel, steht doch in Eurem Parteiprogramm !
MfG
Antwort von Truderinger, Mittwoch, 16.November, 09:42 Uhr anzeigen
Wichtig ist jetzt erstmal was der künftige Präsident Trump macht, nicht was er gesagt hat. Da unsere Politiker selten wirklich das gemacht haben was sie vor der Wahl versprochen haben, gibt es berechtigten Anlass zur Hoffnung.
Antwort von PeterZä, Mittwoch, 16.November, 10:15 Uhr anzeigen
Hier kann man Truderinger nur zustimmen.
Er sollte an seinen Taten gemessen werden.
Antwort von dildoldi, Mittwoch, 16.November, 11:58 Uhr anzeigen
Trudl, ich staune, Du hast völlig recht ! An seinen Taten soll man ihn messen, ganz genau ! Hätte nie gedacht, dass ich mit Dir mal 100%ig übereistimme !
MfG