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Nach Festnahme in Bayern Das droht dem mutmaßlichen Terrorhelfer

Er war mit einem Auto voller Waffen unterwegs nach Paris und ging Rosenheimer Schleierfahndern ins Netz: Was dem Mann aus Montenegro jetzt droht, hängt davon ab, ob ihm eine direkte Verbindung zu den Attentätern nachgewiesen werden kann.

Von: Oliver Bendixen und Michael Bartmann

Stand: 15.11.2015 | Archiv

Symbolbild: Festnahme mit Handschellen | Bild: picture-alliance/dpa

Kalashnikow-Gewehre, mehrere Pistolen, zwei Handgranaten und Sprengstoff hatte der Mann im Auto - alles Waffen, die auch die Attentäter von Paris für ihre Taten genutzt hatten. Das alleine wären - ganz unabhängig von einem terroristischen Hintergrund - mehrere Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Laut BR-Experte Oliver Bendixen könnte das in einem besonders schweren Fall zu einer Haftstrafe von zehn Jahren führen.

Das fanden die Beamten:

  • 8 Kalashnikow-Gewehre mit Munition
  • 2 Pistolen
  • 1 Revolver
  • 2 Handgranaten
  • 200 Gramm Sprengstoff (TNT)

Die entscheidenden Fragen für die Ermittler aber sind: Waren die Waffen tatsächlich für die Anschläge von Paris bestimmt und falls ja, wusste der Autofahrer das? Klar ist: Paris war im Navigationsgerät als Ziel eingegeben.

Aber es wäre auch denkbar, dass es sich bei dem Montenegriner um einen gewöhnlichen Kleinkrimininellen handelt, der einfach nur für ein paar Hundert Euro ein Auto nach Paris fahren sollte - ohne Kenntnis von den geplanten Anschlägen und der brisanten Fracht seines Fahrzeugs. Bislang sagte der Verhaftete aus, er habe nur den Eiffelturm besuchen wollen und habe von den Waffen nichts gewusst. Eine Abfrage bei Interpol brachte laut Polizei kein Ergebnis.

Für den Fall, dass dem 51-Jährigen eine Verbindung zu den Anschlägen nachgewiesen werden kann, könnte er auch als Mittäter angeklagt werden.

"Nur mal theoretisch: Sollte nachgewiesen werden, dass er bei vorhergehenden Fahrten die jetzt verwendeten Waffen der Attentäter geliefert hat, könnte er lebenslang wegen Mordes in Mittäterschaft bekommen."

BR-Reporter Oliver Bendixen

Seehofer lobt Ermittlungserfolg

Die Staatsanwaltschaft Traunstein beantragte gegen den Tatverdächtigen Haftbefehl, den der Ermittlungsrichter des Amtsgerichtes Rosenheim erließ. Der 51-jährige wurde der Justizvollzugsanstalt Traunstein überstellt. 
Angesichts der völlig unklaren Lage können sich die Ermittlungen allerdings noch lange hinziehen.

Ministerpräsident Horst Seehofer lobte im BR-Sonntags-Stammtisch ausdrücklich die Verhaftung des Mannes. Egal ob er ein Terrorhelfer sei oder nicht, entscheidend sei die Tatsache, dass die Waffen dank des Einsatzes der bayerischen Ermittler nicht an ihr Ziel gelangt seien, so Seehofer.


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