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Leerstehende Bürohäuser Beendet den Bauboom!

Die Immobilienbranche boomt. Vielerorts entstehen nicht nur Wohnhäuser, sondern auch Bürogebäude en masse. In München finden sich für die meisten Flächen zwar normalerweise schnell Abnehmer, aber schon in manchen Umlandgemeinden sieht es nicht mehr so rosig aus. Vom flachen Land ganz zu schweigen. Damit muss Schluss sein, finden Kritiker.

Von: Hans Häuser

Stand: 17.10.2016

Schild: zu vermieten, Büroflächen | Bild: picture-alliance/dpa

Bürgermeister Thomas Glashauscher in Aschheim im Landkreis München beklagt die schlechte Auslastung in seinem Gewerbegebiet in Dornach. Seit sich Firmen wie Compaq oder HP neu deutschlandweit aufgestellt haben, würden die Büros leerstehen.

Dornach ist leider nicht allein

Nicht der einizge Leerstand in Aschheim. Insgesamt sind derzeit 85.000 Quadratmeter Bürofläche ungenutzt. Die Gemeinde grenzt zwar an München, trotzdem ist schon hier nichts mehr zu spüren von einem Boom bei Büroimmobilien wie in der Landeshauptstadt.

"Wir errichten hier das Atlas am Werksviertel, eines der wenigen Münchner Hochhausprojekte, über 23.000 Quadratmeter, verteilt auf 14 Obergeschosse."

Ferdinand Spies, Projektentwickler Art Invest.

Das Unternehmen hat schon verschiedene ziemlich hochwertige Bürogebäude in München gebaut – und sieht weiter Bedarf. Allerdings vor allem in den zentralen Lagen innerhalb des Mittleren Rings. Weiter draußen sieht Spies schwarz für so manches ältere Bürogebäude.

Leerstand hier, Neubau da

Welch ein Irrsinn, findet Daniel Fuhrhop. Der Architekt und Publizist hat ein Buch mit dem wütenden Titel geschrieben: "Verbietet das Bauen". Seine These: "Wir haben eigentlich schon genug gebaut, wir brauchen keine neuen Bürogebäude."

Unsichere Zeiten, niedrige Zinsen

Der Münchner Büromarkt gilt nach London und Paris europaweit als der drittstärkste, zuletzt standen hier auch immer weniger Büroflächen leer. Aber selbst 2015, nach Jahren des Booms, waren es laut offizieller Statistik noch knapp vier Prozent. In absoluten Zahlen: 900.000 Quadratmeter Leerstand. Trotzdem wird weiter gebaut. Laut Fuhrhop auch, weil die Zeiten unsicher und die Zinsen niedrig sind.

"Versicherungen, Pensionskassen müssen ihr Geld irgendwo anlegen, viele Länder sind unsicher. Da schaut man nach Deutschland, nach München, nach Immobilien. Deswegen wird hier gebaut, nicht weil das irgendjemand tatsächlich bräuchte."

Daniel Fuhrhop

Wenn der Boom erst einmal vorbei sei, würden einige noch dumm aus der Wäsche schauen, warnt Fuhrhop. Er plädiert deshalb wie auch Umweltschützer für ein besseres Management der bestehenden Gebäude anstelle von immer neuen Neubauten. Da wäre bayernweit einiges zu holen, wie Zahlen der Marktforscher von Bulwiengesa zeigen: Demnach gab es im vergangenen Jahr zwar kaum Leerstände in Erlangen und Ingolstadt. In Nürnberg und Aschaffenburg waren dagegen acht Prozent der Büroflächen ungenutzt, in Coburg fast sieben, in Augsburg, Regensburg und Rosenheim rund sechs Prozent. 

"Die alten Bürohäuser haben ja auch Eigentümer. Wenn die sich mit Politik und Verwaltung zusammentun, würden wir das, was schon da ist, besser nutzen."

Daniel Fuhrhop

Leerstandsquoten von Bürogebäuden in Bayerns größten Städten 2015

Suche nach neuen Wegen

Drei Gewerbeförderer in Aschheim Dornach: Bürgermeister Glashauser, Wirtschaftsförderin Kirchmann, Fördervereinsvorsitzender Ullrich (v.l.n.r.)

Bürgermeister Glashauer versucht das in Aschheim. Er hat im Rathaus extra eine Stelle für Wirtschaftsförderung eingerichtet. Und die ansässigen Unternehmen gründeten zudem einen Förderverein, der das Gewerbegebiet in Dornach voranbringen soll.

Inzwischen haben die Aschheimer auch guten Kontakt zu den Eigentümern der alten Bürogebäude. Einer war vorher jahrelang abgetaucht: Ein komplexer Immobilienfonds, bei dem sich nur schwer ein Ansprechpartner finden ließ.


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NF, Montag, 17.Oktober 2016, 15:01 Uhr

9.

Die schießen in die Höhe wie Schwammerl und keiner brauchts mehr ,qm-Preise nur für die wos ham und dann jammern das mans nicht los bringt.

Erwin, Montag, 17.Oktober 2016, 14:18 Uhr

8. Mal eine ganz blöde Frage:

Kann man die Bürogebäude (Änderung des Bauleitplans vorausgesetzt) nicht zu Wohnimmobilien umfunktionieren?

  • Antwort von Gscheidhaferl, Montag, 17.Oktober, 15:10 Uhr

    Ich fürchte so einfach ist das nicht. Ich kenn zumindest kein Bürogebäude, das mehr als eine Toilette an Sanitäreinrichtung (und natürlich Waschbecken) zu bieten hat und die sind meist für 20 oder 30 Mitarbeiter ausgelegt. Und zumindest eine Dusche sowie eine Küche ist m. E. in jeder Wohnung unabdingbar. Wie diese in einem Bürokomplex ohne größeren Aufwand nachträglich eingebaut werden können ist mir schleierhaft, von den nicht für Wohnungen passenden Grundrissen will ich gar nicht reden. Bei aller Liebe, aber da hilft auch eine Änderung des "Bauleitplans" (was immer auch das sein mag) nichts.

  • Antwort von Erwin, Montag, 17.Oktober, 15:58 Uhr

    Die Frage war ja auch nicht, kann man das kostenlos machen, sondern ob man es kann. Ob man jetzt Bauleitplan oder Bebauungsplan sagt, ist Wortklauberei. Die modernen Bürogebäude sind in Skelettbauweise errichtet, sprich die Aufteilung der Innenräume kann durchaus verändert werden. Vielleicht ist ja jemand aus dem Baugewerbe anwesend, der etwas über die Wirtschaftlichkeit eines solchen Vorhabens verraten kann.

mark reader, Montag, 17.Oktober 2016, 12:26 Uhr

7. homo sapiens? Nein: homo stultus

Die geistige Entwicklung des Menschen scheint rückläufig. Sobald es um's Geld und die Maximierung des Kapitalbesitzes geht, setzen Gehirn und soziale Kompetenz (falls jemals vorhanden) vollständig aus. Einerseits werden durch die unnötigen/unsinigen Gewerbebauten wertvolle Freiflächen vernichtet, andererseits heizen diese Bauten die Preisspirale zusätzlich an, denn wo ein Gewerbebau entsteht, entsteht kein Wohnhaus. Der Kapitalbildung durch Vermietung ist damit auf zweierlei Weise gedient: einerseits bringen Gewerbeauten höhere Renditen, der Grund hierfür erschließt sich mir überhaupt nicht, denn letztlich zahlen diese höheren Preise immer die Kunden. Andererseits bleibt damit der Wohnbau auf ein gewisses Maß beschränkt, was zu weiterhin viel höherer Nachfrage gegenüber dem Angebot und damit weiter steigenden Preisen im Wohnbereich führt. Der Mensch ist kein soziales Wesen. Es geht stets um "Mir das Meiste". Wichtig für Menschen, die ihre Anerkennung nur über Besitz definieren können!

Uli, Montag, 17.Oktober 2016, 11:43 Uhr

6. Genau hinschauen

Eine sog. "Leerstandsquote" von 3,8(!) % quer über ganz München - das heißt definitiv: Vollvermietung für alles, was innerhalb des Mittlerren Rings ist, eine fast vollständige Vermietung im Kerngebiet und nur wenig Leerstand an der Peripherie. München taugt hier defintiv nicht dazu, hier von "Irrsinn" zu reden.
Was heute noch leer steht, sind abbruchreife Bürogebäude weit draußen für die Anforderungen von gestern. Und die Umlandgemeinden sind selber schuld. Sie haben nur auf mögliche Gewerbesteuereinnahmen geschielt und haben rücksichtslos Gewerbegebiete ausgewiesen. Die sind nicht nur hässlich, sondern zu Recht auch ungenutzt. Wer will da schon arbeiten?

  • Antwort von Manfred, Montag, 17.Oktober, 13:20 Uhr

    Mein erster Gedanke beim Lesen Ihres Beitrags war: Ob Sie wohl in der Immobilienbranche involviert sind?

    Aber nur um ihre letzte Frage zu beantworten:
    Jeder aus dem Umland, der keinen Bock hat, jeden Tag in die Sch***-Großstadt zu pendeln.

thorie, Montag, 17.Oktober 2016, 10:28 Uhr

5. pech für die umland-gemeinden

da haben die den baulöwen günstige bedingungen , erleichterte baugenehmigungen, usw bereitsgestellt, und jetzt sind das nur noch abschreibungsobjekte....
nicht vergessen-----leerstehende , gewerblich erstellte gebäude finanziert über verlustabschreibung auch der steuerzahler.