Unions-Klausur in Potsdam Brexit schweißt CDU und CSU zusammen
Der Brexit-Schock lässt die beiden Schwesterpareien CDU und CSU glatt ihren erbitterten Streit um den richtigen Kurs in der Flüchlungspolitik vergessen. Heute trafen sich Vertreter beider Parteien in Potsdam. Bereits von Geschwisterliebe zu sprechen, wäre zu viel, aber man war sich immerhin mal wieder einig.
"Intensiv, sehr ernsthaft, konstruktiv" waren die Gespräche laut CDU-Chefin Merkel. Es gebe jetzt eine "Basis für konkrete Entscheidungen".
CSU-Chef Seehofer zufolge hat sich das Gesprächsformat "sehr bewährt": Die gut 20 Politiker von CDU und CSU hätten "sehr anspruchsvoll" diskutiert, wie man es selten erlebe in der Tagespolitik. Es ging um die großen Fragen: um Europa, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt, um Digitalisierung. "Zukunftsthemen", wie vorab betont wurde. Was auch heißen sollte: keine Vergangenheitsbewältigung!
Beschlossen wurde nichts
Der Streit um die Obergrenze für Flüchtlinge ist zwar nicht beigelegt, aber aus Potsdam war er verbannt, CDU und CSU sind sich in diesem Punkt darin einig, sich nicht einig zu sein.
Beschlossen haben CDU und CSU trotzdem nichts bei dieser Klausur. Abgesehen von einem Fahrplan: Es soll jetzt sechs Kongresse geben, auf denen die beiden Schwesterparteien die "Megatrends" der Klausur gemeinsam weiter diskutieren, zusammen mit der Gesellschaft. "Dann entscheiden wir, wie wir in den Bundestagswahlkampf ziehen", sagt der bayerische Ministerpräsident Seehofer. Und er weiß: Je konkreter es wird in der Politik, desto schwerer wird es, gemeinsame Positionen zu finden.
"Wir wissen, dass wir noch einen langen Weg zu gehen haben."
Horst Seehofer
Ein Angebot für das bürgerliche Lager
Was Seehofer meint, deutet sich an, als die beiden Parteichefs das Ziel ihrer Gesprächsinitiative beschreiben. Seehofer strebt "ein Angebot für das bürgerliche Lager" an, die Kanzlerin "Lösungen für die Menschen im Land". Und zwar für alle, nicht nur das bürgerliche Publikum, soll das wohl heißen.
Wie neue dicke Freunde wirkten Merkel und Seehofer in Potsdam nicht. Mit ernsten Gesichtern saßen sie nebeneinander bei der Pressekonferenz, mit gegenseitigen Bestätigungen wie Kopfnicken waren sie zurückhaltend, zum Abschied schüttelten sie einander kurz und distanziert die Hand. Seehofers Fazit anschließend im kleinen Kreis: "Im Moment sieht es so aus, dass die Zusammenarbeit von CDU und CSU intakt ist."
Seehofer legt sich nicht auf Kanzlerkandidatur von Merkel 2017 fest
CSU-Chef Horst Seehofer will sich gut ein Jahr vor der Bundestagswahl nicht darauf festlegen, dass Angela Merkel ein viertes Mal als Kanzlerkandidatin der Union antreten soll. Auf die Frage, ob der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union für ihn Merkels Kandidatur zur Stabilisierung Deutschlands und der EU zwingend notwendig mache, sagte Seehofer am Samstag in Potsdam: "Wir befinden uns über ein Jahr vor der Bundestagswahl." Deshalb könne er die Frage nicht beantworten. Mit Anleihen beim Fußball verglich er die Lage so: "Eine Europameisterschaft beginnt nicht mit dem Finale. Wir sind jetzt in der Gruppenphase und dann sehen wir weiter."
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Die nette Marie, Sonntag, 26.Juni 2016, 06:12 Uhr
12. Merkel Seehofer
Mutti Merkel und Kini Seehofer ein tolles Glamour-Paar. Solche nette gütige Menschen. Wir können uns glücklich schätzen.
schorsch, Sonntag, 26.Juni 2016, 00:02 Uhr
11.
ein treffen bei den man nur über themen spricht die momentan niemanden interesieren , das ist doch politik von feinsten ! nur weiter so fr. merkel ! endweder schlechte oder keine endscheidungen treffen . warum wurden sie noch mal gewählt ? um dieses land zu regieren ! aber vielleicht besser wenn sie die meiste zeit einfach nur rumlabbern , dann machen sie wenigstens ihren kumpel erdogan keine geschenke und noch mehr gäste laden sie dann hoffentlich auch nicht ein !
fahren sie doch in urlaub und bleiben dann einfach da . ohne sie kann es ja kaum schlimmer werden ?
Geli, Samstag, 25.Juni 2016, 23:22 Uhr
10.
Ich kann es langsam nicht mehr hören,
egal was irgendwo pasiert ständigist die Merkel schuld oder der Seehofer und natürlich die Flüchtlinge.
Die größten EU Gegner in GB sind 50 bis unendlich. Diese Menschen haben ihr Leben gelebt was kann dennen schon pasieren, Rente und den Platz auf den Friedhof haben Sie schon.
Aber die Jungen müssen die Suppe auslöffeln. Dankeschön!!!
winte, Samstag, 25.Juni 2016, 19:48 Uhr
9. Brexit schweisst zusammen
Frau Merkel spielt die Ahnungslose, Tatsache ist, und das weiss sie und das weiss Seehofer, ein Hauptgrund für die Entscheidung in GB sind die Merkelschen Alleingänge in der Flüchtlingspolitik, von den meisten Medien natürlich kein Thema, ein Kommentar von Dirk Schümer in der WELT bringt hier Licht ins Dunkel.
M.Mustermann, Samstag, 25.Juni 2016, 18:53 Uhr
8. Schwesterparteien CDU und CSU
Merkel und Seehofer wurden demokratisch gewählt!
Dieses erbärmliche Schmierentheater, das die Beiden seitdem aufführen, ist für mich ein klarer Bruch des Wählerauftrages!