Unionsklausur in Potsdam Jetzt wollen CDU und CSU Einheit demonstrieren
Die Klausur der Spitzen von CDU und CSU in Potsdam hat sich verzögert. Denn das Brexit-Votum der Briten hat Krisengespräche und Sondersitzungen nach sich gezogen. Da rückt der monatelange Streit in der Union in den Hintergrund. Aber Ergebnisse soll es eh nicht geben, sagt die Bundeskanzlerin.
Der Zeitplan ist dahin. Die Stellungnahmen zum Brexit, die Krisengespräche, die Sondersitzungen der Fraktionen – all das hat den Beginn der Klausur in Potsdam verzögert. Aber Gerda Hasselfeldt findet das nicht schlimm. Nach Ansicht der CSU-Landesgruppenchefin erhöht der Brexit den Druck auf die Unionsparteien, sich zusammen zu raufen.
Brexit schweißt zusammen
Ähnlich sieht es CDU-Vize Armin Laschet. Er erinnert an die großen Europäer der Union, Adenauer und Strauß, Kohl und Waigel. Es fällt auf, wie korrekt Laschet ist: je zwei Namen für CDU wie CSU. Seit diesen Männer jedenfalls sind Laschet zufolge die Unionsparteien "die deutschen Europa-Parteien". Und der heutige historische Tag "schweißt zusammen". Tatsächlich haben die Unions-Spitzen jetzt noch weniger Zeit, sich der Vergangenheit hinzugeben, also ihrem Streit um eine Obergrenze für Flüchtlinge. Denn es geht den ganzen Abend um Europa. Morgen stehen dann zwar weitere "Megatrends" auf dem Programm: Migration, Wettbewerb und Sicherheitspolitik. Aber es soll nur Beratungen geben, keine Beschlüsse. Gute Chancen also für viel Gemeinsames.
Hauptsache: Miteinander reden
So senkt man Erwartungen. 24 Unionspolitiker treffen sich in Potsdam: die Vorsitzenden, ihre Stellvertreter, die Fraktionsspitze, Ministerpräsidenten, Bundesminister, Generalsekretäre. Nicht dabei sind Dorothee Bär (CSU) und Jens Spahn (CDU). Darum haben sie mit ein paar anderen Bundestagsabgeordneten jetzt ihre Vorstellungen von guter Unionspolitik skizziert, rechtzeitig vor Potsdam. In ihrem Papier stehen die Forderungen nach mehr Polizei und nach Steuersenkungen und ein Ja zum Freihandelsabkommen TTIP. "Die zweite Reihe" nennen sie sich selbst.
In Potsdam ist nun die erste Reihe gefragt. Aber wie wenig die Unionsparteien derzeit glauben an ihre Union, zeigt eine Pressemitteilung aus dem Konrad-Adenauer-Haus. Die Überschrift lautet: "CDU und CSU diskutieren gemeinsam Zukunftsthemen.“ Selbstverständlich ist das anscheinend nicht mehr.
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nobitur, Samstag, 25.Juni 2016, 12:04 Uhr
6. Pack.....
Danke für Ihren kurzen Kommentar, der die Gesamtproblematik kurz widerspiegelt.
Basti, Samstag, 25.Juni 2016, 11:37 Uhr
5. wie sagt der volksmund
Pack schlägt sich, Pack verträgt sich
G.W., Samstag, 25.Juni 2016, 11:01 Uhr
4. Demonstrieren - glaubt ja keiner
Wieso muss man eine Einheit "demonstrieren" ?
Entweder man ist eine, oder man ist keine. Aber so tun als ob.... diese Birne ist so etwas von geschält. Und die Leut sind ja nicht doof, weder in Bayern noch anderswo.
So macht man keine Politik für die Bürger !
birkhahn, Samstag, 25.Juni 2016, 10:00 Uhr
3. Seehofer
Der Konflikt ist durchaus kalkuliert und nicht so ernst gemeint. Herr Seehofer soll konservative Wähler ohne Willkommmenskultsyndrom ruhig stellen und als Wähler erhalten.
Wie weit das gelingt wird man 2017 sehen, wenn die Folgen der Politik von Frau Merkel auch für politisch wenig interesierte Bürger sichtbar wird.
Scumer mal!
Done M., Samstag, 25.Juni 2016, 09:56 Uhr
2. CDU und CSU
Tolle Show die man da seither abgezogen hat. Ob es da Leute gibt die diesen ganzen Parteien-Schmarren geglaubt haben? Volksverdummung auf ganz hohem Niveau. Bin gespannt was als nächstes präsentiert wird.