Pilotenstreiks bei Lufthansa Weitere Hundert Flüge fallen aus
Die Pilotenstreiks bei der Lufthansa gehen weiter. Am Dienstag würden 816 Kurzstreckenflüge mit 82.000 Reisenden gestrichen, teilte Lufthansa mit. Die Fluggesellschaft hatte am Montagabend ihren Versuch aufgegeben, die Streiks noch vor Gericht stoppen zu wollen.
Am Mittwoch würden zudem 890 Verbindungen mit 98.000 Passagieren ausfallen. Dann werde auch auf der Langstrecke gestreikt. Flüge der Töchter Eurowings und Germanwings sowie der Konzerngesellschaften AUA, Swiss, Brussels und Air Dolomiti würden erneut nicht bestreikt.
Auch danach sind Arbeitsniederlegungen möglich, betonte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). "Streiks über Mittwoch hinaus sind möglich", sagte ein Sprecher.
Lufthansa scheitert vor dem Arbeitsgericht
Lufthansa scheiterte am Montagabend dabei, die Streiks noch vor Gericht stoppen. Sie hatte einen Antrag auf einstweilige Verfügung beim Arbeitsgericht München eingereicht und erklärt, sie halte Teile der Lohnforderung der Piloten für rechtswidrig. Das Arbeitsgericht wies die Beschwerde jedoch ab. Daraufhin hatte Lufthansa mit dem Landesarbeitsgericht München die nächste Instanz angerufen. Doch dann zog sie ihre Beschwerde zurück. Damit sei die Entscheidung des Arbeitsgerichts rechtskräftig.
Die Vereinigung Cockpit hatte am Sonntagabend nach ergebnislosen Gesprächen mit Lufthansa abermals zu Streiks aufgerufen. Ein Angebot des Konzerns lehnte sie als "nicht verhandlungsfähig" ab. Lufthansa hatte ein Gehaltsplus von 4,4 Prozent in zwei Stufen bis 2018, eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern und Neueinstellungen vorgeschlagen.
Die Pilotengewerkschaft verlangt für die 5.400 Lufthansa-Piloten Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent über fünf Jahre bis April 2017.