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Hochgesteckte Ziele Microsoft: Angriffsziel Amazon?

Neuer Chef, neue Ausrichtung: Als vor zwei Jahren Satya Nadella bei Microsoft das Ruder übernahm, setzte er neue Prioritäten, die sich sich auch in den Bilanzzahlen spiegeln. Das Cloudgeschäft legt zu - der neue Rivale heißt Amazon.

Von: Wolfgang Stuflesser

Stand: 20.07.2016

Microsoft Logo neben einer Wolke | Bild: picture-alliance/dpa

Früher galten Microsoft und Apple als die großen Rivalen unter den Technikfirmen - im Moment sieht es so aus, als würde sich Microsoft lieber mit Amazon messen. Und zwar nicht als Online-Händler, sondern im Cloudgeschäft. Denn ähnlich wie Amazon setzt auch Microsoft zunehmend auf die Cloud, also Rechenzentren, in denen für die Kunden Daten gespeichert und Programme ausgeführt werden.

Das "Cloud"-Geschäft boomt

Wie sehr sich die Firma wandelt, sieht man auch der Bilanz an: Microsofts Cloud-Sparte konnte ihren Umsatz im Jahresvergleich mehr als verdoppeln. Dagegen brachen die Einnahmen im Hardware-Bereich mit Windows-Smartphones um 70 Prozent ein. Unter Satya Nadella entwickelt sich Microsoft langsam, aber sicher zur Online-Firma. Dazu passt, dass Nadella das hoch gesteckte Ziel gestrichen hat, Windows 10 solle bis 2018 auf einer Milliarde Rechnern laufen.

Apple-User gehen fremd

Der PC-Markt schrumpft, also tut Microsoft gut daran, sich nicht nur auf Windows zu verlassen. Seit einer Weile gibt es zum Beispiel Word, Excel und Powerpoint auch in Versionen für iPhone und iPad: Und tatsächlich nutzen derzeit rund 50 Millionen Besitzer der mobilen Apple-Geräte mindestens einmal im Monat Microsoft Office - das sind vier mal so viele wie noch vor einem Jahr.

Microsofts Gewinn lag im vergangenen Quartal bei umgerechnet mehr als 2,8 Milliarden Euro - im Vorjahr hatte Microsoft noch einen Verlust in ähnlicher Höhe melden müssen - wegen Belastungen durch den Ankauf von Nokia. Der Umsatz stieg um 2 Prozent auf rund 20,6 Milliarden Euro.


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