"HerrschaftsZeiten!" Erlebnismuseum auf der Cadolzburg
Vor zwölf Jahren haben die Ausbauarbeiten auf der Cadolzburg (Lkr. Fürth) begonnen - jetzt ist das neue Erlebnismuseum mit dem Titel "HerrschaftsZeiten! - Erlebnis Cadolzburg" fertig.
Mit einem großen Staatsempfang ist das neue Erlebnismuseum eingeweiht worden. Finanz- und Heimatminister Markus Söder (CSU) sieht in der multimedialen Ausstellung eine neue Attraktion für Mittelfranken.
"Ein solches Erlebnismuseum gibt es nirgendwo sonst. Es ist eine Verbindung von historischem und neuem, digitalen Know-how. Es ist eine echte Attraktion und muss dazu führen, dass ganz Bayern nach Mittelfranken fährt."
Markus Söder (CSU), Bayerns Finanz- und Heimatminister
Mittelalter zum Anschauen, Hören, Riechen, Schmecken und Anfassen – das ist das Versprechen. Das neue Museum "HerrschaftsZeiten! – Erlebnis Cadolzburg" soll zeigen, dass das Mittelalter nicht immer so fern, grau und unnahbar ist, wie viele denken, so die Verantwortlichen in ihrem Prospekt zum Museum. Mit Fühlstationen, kniffligen Spielen, Medieninszenierungen und Virtual-Reality-Erlebnissen können die Besucher die mittelalterliche Zeit nun auf der Cadolzburg erleben. Auf vier Geschossen des Alten Schlosses gibt es originale Objekte, aufwändige Reproduktionen und Inszenierungen, die über das Leben der Menschen damals informieren.
Die Geschichte der Cadolzburg
Die Cadolzburg ist eine der mächtigsten Burganlagen Bayerns. Im Jahr 1157 beginnt ihre urkundliche Geschichte. Jahrelang stand die Burg wie ein Fels in der Brandung und hielt sogar den Zerstörungen des 30-jährigen Krieges stand. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges aber brannte die Cadolzburg zu einer Ruine herunter. Deswegen hat die Bayerische Schlösserverwaltung in den vergangenen Jahrzehnten zunächst den Burgfels und die Bausubstanz des Schlosses sichern müssen. 2005 konnten dann die Ausbauarbeiten beginnen. Mit der Eröffnung des Erlebnismuseums ist nun auch der Ausbau geschafft und das Alte Schloss ist ein Burgmuseum. An einigen Stellen wurden die Decken nach der Sicherung jedoch bewusst nicht komplett rekonstruiert. Schließlich gehöre auch die Zerstörung zur Geschichte der Burg, betont Kuratorin Uta Piereth gegenüber dem BR.
Multimediales Mitmach-Museum für alle Sinne
Info
Mit einer Virtual-Reality-Experience ist das Burgmuseum das erste deutsche Museum mit historischer Themenstellung, das so ein Erlebnis möglich macht. Durch die Datenbrille können die Besucher bei einem spätmittelalterlichen Turnier "live" vor Ort sein. Zusätzlich gibt es einen Multimedia-Guide mit dem auf individuelle Art und Weise die Burg entdeckt werden kann. Natürlich können die Besucher auch viele Originale wie Schwerter oder eine Schatztruhe aus dem Mittelalter bestaunen. Andere Gegenstände wurden mithilfe von Forschung und historischer Technik extra für das Burgmuseum angefertigt. Und auch der Hör- und Geruchssinn kommen nicht zu kurz: Es gibt fürstliche Stimmen zum Anhören und zum Riechen Rosendüfte, wie sie die Adeligen damals als eine Art Parfum aufgetragen haben.