Konsumklimastudie GfK Brexit trübt Verbraucherstimmung
Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im Juli leicht abgeschwächt. Dies sei auch eine Folge der Brexit-Entscheidung in Großbritannien, heißt es in der aktuellen Konsumklimastudie der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).
Demnach müssen Konjunktur- und Einkommenserwartungen Einbußen hinnehmen. Die Anschaffungsneigung der Deutschen habe dagegen aber noch einmal leicht zugelegt. ie Verbraucher gehen offenbar davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in den nächsten Monaten nicht mehr ganz so deutlich wachsen könnte wie zuletzt. Den Grund dafür sehen sie in der Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen.
Folgen des Brexit für Deutschland
Die GfK fragte die Bürger nach möglichen Folgen der Brexit-Entscheidung für Deutschland. Mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) gab an, dass sie negative Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft vermuten. Knapp 40 Prozent verneinten derartige Befürchtungen. Etwas geringer sind dagegen die Sorgen um die Arbeitsplätze in Deutschland generell. Immerhin knapp 40 Prozent der Verbraucher sehen durch das Referendum in Großbritannien auch Jobs hierzulande gefährdet.
Doch im Gegensatz zu den Folgen für die Konjunktur sind beim Thema Arbeitsmarkt die Optimisten in der Mehrheit: 52 Prozent befürchten eher keine Nachteile für die Beschäftigung im Allgemeinen. Neben dem Thema Brexit wird es in den kommenden Monaten für die Konjunkturaussichten auch mitentscheidend sein, wie sich die angespanntere Sicherheitslage beziehungsweise die gestiegene Terrorgefahr auf die Stimmung der Konsumenten auswirken wird, berichten die GfK-Marktforscher.
Konsumlust bleibt aufrecht
Während die Konjunktur- und Einkommenserwartungen in diesem Monat spürbare Verluste erleiden, bleibt die Konsumlust der Bundesbürger ungebrochen.Der Indikator Anschaffungsneigung kann sogar noch einen Punkt hinzugewinnen und klettert auf 55,4 Zähler. Damit liegt er exakt auf dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. Offenbar kann die Brexit-Entscheidung die Konsumneigung nicht nachhaltig beeinträchtigen.
Das ist auf den ersten Blick vor allem vor dem Hintergrund der rückläufigen Einkommenserwartung überraschend. Auf den zweiten Blick jedoch scheint dies durchaus plausibel: Die Deutschen gehen zwar davon aus, dass das Votum der Briten den deutschen Arbeitsmarkt generell negativ beeinflussen wird. Bei der Frage danach, ob sie auch ihren eigenen Arbeitsplatz in Gefahr sehen, war das Votum aber eindeutig. 95 Prozent der Beschäftigten machen sich derzeit keine Sorgen um ihren Job. Lediglich drei Prozent sehen ihren Arbeitsplatz tendenziell gefährdet.