Erntedank und Volksfest 1,2 Millionen Gäste bei Fürths "königlicher" Kirchweih
Ein großes Feuerwerk hat das Ende der "Königin der fränkischen Kärwas" markiert. Die Michaeliskirchweih ist nach 13 Tagen Volksfeststimmung am Mittwoch zu Ende gegangen. Insgesamt waren 1,2 Millionen Besucher in Fürth zu Besuch.
Die Polizei zog nach dem Ende der Michaelis-Kirchweih eine positive Bilanz: Insgesamt waren 1,2 Millionen Menschen zwischen Fürther Freiheit und Rathaus unterwegs. Die Polizei verzeichnete trotzdem insgesamt nur acht Diebstähle und eine Körperverletzung. 64 Autos mussten abgeschleppt werden, 63 davon während des Kerwa-Höhepunkts – dem Erntedank-Umzug am zweiten Kirchweih-Sonntag. Dabei zogen 90 prächtig geschmückte Festwagen, Kapellen und Spielmannszüge mit mehreren Tausend Mitwirkenden durch die Innenstadt.
Ein Laib Brot für den OB
Pünktlich um 12.00 Uhr traf der Zug vor dem Rathaus ein – begrüßt von aufsteigenden grünen und weißen Luftballons, den Farben der Kleeblattstadt Fürth. Dem Brauch gemäß bekam Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) einen Laib Brot überreicht. Die symbolische Geste erinnert an den historischen Ursprung des Festzuges: Nach mehreren Missernten in den Jahren 1815 bis 1817 konnte im Sommer endlich wieder eine üppige Ernte eingefahren werden. Der Festzug hat darum auch seinen Ursprung im Jahr 1817.
UNESCO prüft Michaeliskirchweih
Die Stadt Fürth hatte am Wochenende des traditionellen Erntedank-Umzugs zwei Gutachterinnen der UNESCO zu Gast. Sie sollten ausloten, inwiefern die Kärwa das Zeug zum Kulturerbe hat. Die traditionelle Michaeliskirchweih soll als sogenanntes "immaterielles Kulturerbe" in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen werden.
Deutschlands größte Straßenkirchweih
Zur "Färdder Kärwa" kommen jedes jahr insgesamt etwa eine Million Kirchweihgäste. Eröffnet wurde der Trubel mit einem Standkonzert, Volkstänzen und dem Bieranstich durch den Oberbürgermeister. Zum traditionellen Eröffnungsritual gehörten auch Böllerschüsse, Fanfaren vom Rathausturm und tausend weiß-grüne Luftballons, die am Stadttheater in die Lüfte schweben.
Die eigentümliche Mischung aus Nostalgie und High-Tech mache den besonderen Reiz der Fürther Kirchweih aus, erklären die Verantwortlichen bei der Stadt. Und in Sachen Nostalgie brauchen sich die Fürther vor dem großen Nachbarn Nürnberg oder auch München nicht zu verstecken: Die Kärwa wird schon seit 900 Jahren gefeiert, vermuten Historiker, die namensgebende Michaeliskirche wurde im Jahr 1100 errichtet. Damit ist ihr Volksfest 800 Jahre älter als das Münchner Oktoberfest, schmunzeln die Fürther.
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schaller klaus, Donnerstag, 15.Oktober 2015, 21:12 Uhr
3. fädder kärwa
Servus beinand wollte nur zum thema kärwa was sagen gehört mehr bekannt gemacht öfter mal was in fernsehen.Nicht wie die komische touristische,faschings-veranstaltung Wies´n wo jeden tag mehere stunden gsendet wird.Und andere städte vernach lässigt wird.Wo sich jeder wie ein komischer bayer fühlt. Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
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Studer Pius, Sonntag, 11.Oktober 2015, 13:04 Uhr
2. Michaeliskirchweih bez. Festumzug in Fürth
Als Schweizer schaue ich mir hier in der Schweiz im BR-Fernsehen gerade den Festumzug anlässlich der Michaeliskirchweih in Fürth an. - Immer und immer wieder bin ich erfreut und überrascht, wenn ich derartige Festivitäten in Bayern, ganz allgemein in Deutschland, im Fernsehen sehen darf. - Bei euch herrscht immer eine tolle Stimmung, ein Engagement auf allen Ebenen, eine Hingabe, eine "Liebe zur Heimat", zu eurer Herkunft usw. Das spürt man einfach. - Bei uns in der Schweiz läuft das (fast) immer nüchtern und sachlich ab. So nach dem Motto: "Jetzt ist es organisiert, wir haben es durchgeführt, endlich ist es vorbei". Harte Kritik gegenüber der Schweiz, meinem Heimatland ich weiss, es ist auch nicht ganz immer so, aber vergleichen mit euch dürfen wir uns trotzdem niemals.
as, Montag, 05.Oktober 2015, 08:22 Uhr
1. Besser als jede "Wiesn"
Die Michaeliskirchweih schlägt die "Wiesn" um Längen. Sie ist uriger, gemütlicher und einfach für die ganze Familie was.
Wer braucht da eine "Wiesn", ausser den zugereisten Bayern?