NSU-Prozess


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388. Verhandlungstag, 16.11.2017 NSU-Prozess: Nebenkläger-Plädoyers werden laufend unterbrochen

Neun Wochen mussten die Nebenkläger warten, bis sie mit ihren Schlussvorträgen beginnen konnten. Doch schon beim zweiten Plädoyer der Nebenklage-Vertreter zeigt sich, dass diese Phase des Prozesses nicht reibungslos verlaufen wird.

Von: Ina Krauß

Stand: 16.11.2017 | Archiv

Die Angeklagte Beate Zschäpe sitzt am 01.09.2017 im Gerichtssaal im Oberlandesgericht in München (Bayern) neben ihrem Anwalt Mathias Grasel | Bild: dpa-Bildfunk/Peter Kneffel

16 November

Donnerstag, 16. November 2017

Mehmet Daimagüler, der mehrere Stunden plädieren will, wurde bereits zum wiederholten Mal von den Verteidigern Beate Zschäpes unterbrochen. Und so ist Daimagüler auch heute nicht weit gekommen mit seinem Vortrag. Bereits kurz nach Verhandlungsbeginn ging Wolfgang Heer, der Beate Zschäpe vertritt, dazwischen. Ausgerechnet an einer Stelle, als Daimagüler darüber sprach, dass Rassismus in Deutschland nicht gerne thematisiert werde.

Thema Institutioneller Rassismus in Deutschland unerwünscht

Daimagüler kritiserte den Rassismus in den Ermittlungsbehörden kritisiert.

"Warum die Morde so lange nicht aufgeklärt wurden, hat mit Rassismus zu tun."

Mehmet Daimagüler, Anwalt von Nebenklägern

Daimagüler vertritt mehrere Angehörige von Mordopfern des NSU. Das Plädoyer sei "weitschweifig, unnütz und missbräuchlich", kritisierte Zschäpes Verteidiger Wolfgang Stahl und forderte das Gericht auf, die politischen Ausführungen Daimagülers zu unterbinden.

Heftige Kritik an den Unterbrechungen

Mit dieser Sicht stehen Zschäpes Anwälte aber relativ alleine da. Nebenklagevertreter und auch die Verteidigung des Kronzeugen Carsten S. werfen ihnen vor, den Vortrag der Nebenklage nur stören zu wollen. Die Bundesanwaltschaft spricht von Rechtsmissbrauch und sieht in den fortlaufenden Unterbrechungen den Versuch von, die Plädoyers der Nebenklage zu  torpedieren. Das Gericht hat bis jetzt alle Beanstandungen von Zschäpes Anwälten als unbegründet zurückgewiesen.


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websaurier, Donnerstag, 16.November 2017, 17:34 Uhr

2. Deutsches Rechtssystem am Ende...


Bin gespannt, wie viele Jahre dieser Prozess noch andauert...
Man kann nur noch kopfschüttelnd beobachten.
Der Scherbenhaufen "Rechtssystem" ist erschreckend.

Leser , Donnerstag, 16.November 2017, 13:29 Uhr

1. Schon 20 Millionen EUR Steuergeld wegen einer einzigen Terroristin verheizt!

Mit diesem Geld hätte man in Afrika vielen Menschen helfen können, damit nicht alle zu Merkel kommen.