NSU-Prozess: 154. Verhandlungstag Wollte Zschäpe die Nachbarin warnen?
War die Brandstiftung in der Zwickauer Frühlingsstraße auch ein Mordversuch? Nahm Beate Zschäpe den Tod einer gehunfähigen Nachbarin kaltblütig in Kauf oder nicht?
Diese Fragen bilden den Hintergrund für die äußerst kontroverse Zeugenbefragung des Rechtsanwalts Gerald L. Mit ihm stellte sich Zschäpe 2011 der Polizei und ihm soll sie auch gesagt haben, dass sie bei der Nachbarin vor dem Brand klingelte, um diese zu warnen. So schildert es Gerald L. nun im Zeugenstand und mehr darf er nicht erzählen, denn Zschäpe hat ihren Ex-Anwalt nur eingeschränkt von seiner Schweigepflicht entbunden. Als einige Opferanwälte versuchen, mehr vom Zeugen zu erfahren, entspinnt sich ein stundenlanger Streit über die Entbindungserklärung. Für Zschäpe ist das Ganze von zentraler Bedeutung. Mit Hilfe der Aussage von Gerald L. wollen die Verteidiger den Vorwurf des Mordversuchs an der Nachbarin entkräften.