NSU-Prozess: 39. Verhandlungstag Mordfall Yozgat - ausländerfeindliche Motive ausgeblendet
Zunächst wird die Beweisaufnahme im Mordfall Theodoros Boulgarides 2005 in München fortgesetzt. Dann geht es erstmals um den Mordfall Halit Yozgat. Bei der Vernehmung des Polizeibeamten Karl-Heinz G. wird deutlich, dass die Ermittler von Anfang nicht auf ausländerfeindliche Motive kamen.
Der 21-jährige Halit Yozgat war am 6. April 2006 in seinem Internetcafé in der Holländischen Straße 82 in Kassel ermordet worden. Der Zeuge G., der während seiner Ermittlungen engen Kontakt zu den Eltern Yozgats hatte, gibt an, das Verhältnis sei "harmonisch" gewesen. Der Nebenklage-Anwalt der Familie Yozgat bezweifelt diese Aussage jedoch. Während der Vernehmung von G. stellt sich heraus, dass bei der Ermittlungsarbeit ein möglicher rechtsextremer Hintergrund der Bluttat nicht einbezogen wurde.