NSU-Prozess: 51. Verhandlungstag Familie Kubasik berichtet von falschen Verdächtigungen
Der Mordfall Kubasik kann stellvertretend dafür stehen, wie die Familien unter den Ermittlungen litten. Davon berichten nun die Witwe und die Tochter des ermordeten Kioskbetreibers aus Dortmund.
Unter Tränen schildert Gamze Kubasik, wie der Mord an ihrem Vater ihr Leben veränderte. Sie litt unter Angstzuständen, musste eine Berufsausbildung abbrechen und hat bis heute Schlafstörungen. Im April 2006 wurde Mehmet Kubasik in seinem Kiosk in der Dortmunder Nordstadt erschossen. Seine Tochter kam kurz nach der Tat zum Kiosk und wurde – unter Schock stehend – schon wenig später, gemeinsam mit ihrer Mutter, von der Polizei befragt. Die Ermittler vermuteten die Hintergründe der Tat auch bei diesem Mord im Umfeld des Opfers. Gerüchte machten die Runde, dass Mehmet Kubasik wegen Drogengeschäften oder Frauengeschichten sterben musste. Die ganze Familie litt über Jahre unter den falschen Verdächtigungen. Schon früh hatten die Angehörigen die Ermittler darauf hingewiesen, dass Neonazis die Täter sein könnten.