NSU-Prozess: 58. Verhandlungstag Böhnhardt-Mutter richtet sich an die Opfer-Angehörigen
Am zweiten Tag ihrer Vernehmung beschreibt Brigitte Böhnhardt auch das Verhältnis zu Beate Zschäpe und wie sie vom Tod ihres Sohnes erfuhr.
„Der Uwe kommt nicht mehr“, sagte Beate Zschäpe am Telefon. „Der Uwe ist tot“. Bewegend erzählt Brigitte Böhnhardt von jenem Anruf am 5.11.2011. Sie dankt Zschäpe im Gerichtssaal für das Überbringen der Nachricht und spricht auch darüber, wie es war als sie in Zschäpe die Schwiegertochter in Spe sah und die junge Frau bei den Böhnhardts wohnte. Gegen Ende ihrer stundenlangen Befragung drückt sie den Opferfamilien ihr Mitgefühl aus und bedankt sich, dass diese sich nicht an den Böhnhardts gerächt hätten. Dass ihr Sohn zehn Menschen ermordet haben soll, kann die Mutter bis heute nicht fassen. Sie sagt: „Jedes Mal, wenn ich das Trauern zulassen will, steigt das Entsetzen in mir hoch, was er getan haben soll.“